ADEMA – Planets

Eine der bekannteren amerikanischen Nu- Metal/Alternative-Rock Bands ist wieder am Start. Nachdem ADEMA Musik-Business-Umstrukturierungen ihres Major-Labels Arista zum Opfer fielen, hat man nun mit Earache ein neues, kleines aber feines Label für zumeist extreme Musik gefunden. Vielleicht verhelfen ADEMA Earache bald zu einem größeren Status. Das so etwas möglich ist, kann man am ehemaligen Indie-Label Roadrunner sehen, welches nun auch zu den Größen in Sachen „harter Musik“ zählt.
Aber zurück zu ADEMA, die mit ihrem dritten Album „Planets“ bereits auf eine nicht gerade erfolglose Karriere zurückschauen können, hat man doch von den ersten beiden Alben mehr als eine Million Einheiten abgesetzt und diverse Hitsingles in den Alternative Rock-Charts platzieren können. Noch eine wichtige Veränderung hat im ADEMA-Lager stattgefunden: Sänger Marky Chavez (Halbbruder von KORN’s Jonathan Davis) wurde gegen den bisher unbekannten Luke Caraccioli ausgetauscht. Zudem kann man die ewigen KORN-Vergleiche nun endlich ad acta legen. Überhaupt haben sich ADEMA fast gänzlich von dem Nu-Metal Sound ihrer ersten beiden Alben verabschiedet. Die ganze Platte ist vielschichtiger ausgefallen, mehr Rock, weniger Metal, mehr Melodie anstelle unnötiger Härte. Allen voran setzt Sänger Luke mit seinem hochmelodischen Organ Akzente, nachzuhören auf der ersten Single „tornado“, welche mit schmeichelndem Gesang und fetten Hooklines ausgestattet ist. Hört euch nur mal den Album-Höhepunkt, das komplett im mittleren Tempo gehaltene „barricades in time“ an! Was für ein Chorus, bleibt sofort im Ohr hängen! Auch der Titelsong ist eher ruhig gehalten und würde eine gute Single abgeben. Etwas deftiger geht es in der zweiten Hälfte des knapp einstündigen Albums zu. Das treibende „until now“, das mit seiner hardrockigen Gitarrenarbeit Erinnerungen an die guten alten 80er aufkommen lässt, oder das groovige „better living“. Ebenfalls erwähnt werden sollte die gute, völlig untypische (für heutige Verhältnisse) Ballade „rise above“, welche im Mittelteil an die genialen SAIGON KICK erinnert.
Macht zusammen das bisher ambitionierteste Werk des kalifornischen Quartetts. Bleibt nur noch eins zu sagen: Immer weiter so, die Zeichen stehen auf Sturm!