AAVIKKO – Novo atlantis

So ungefähr muss es sich anfühlen, wenn man mit einem Raumschiff durch ein schwarzes Loch ins Frankreich der 70er fliegt. „Novo atlantis“ errinnert zwar zuerst an die letzten DAFT PUNK-Produktionen, wenn auch lange nicht so tanzbar, entwickelt jedoch trotzdem einen Druck, der klingt, als sei KRAFTWERKs „Tour de France“ bei ED BANGER neu gemischt worden. Jener Spannungsbogen gipfelt sodann darin, dass ich unwillkürlich Angst um Tarzan und Justus Jonas habe, denen immer irgendetwas Unheilvolles bevorstand, wenn solch düsteres Gebliepe aus dem Kassettenrecorder in meinem Kinderzimmer drang. Viel Moll-Synthie-Sound, etwas Krautrock-Gitarre und orange-rosa farbene Flächen umwabern die recht schlicht gehaltenen, wenig ausgearbeiteten Melodien. Auch wenn zwischendurch ein sakral anmutender Kinderchor mit Klößchens Schokolade zur Mitarbeit bestochen zu sein scheint, abwechslungsreich ist diese Platte nicht wirklich. Dass Atlantis, auch das neue, untergeht, wird zu guterletzt mit einem 15 minutigen Track und viel Rumgeorgel zu Recht zelebriert.