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SOLAR JUNKIES – Secrets of dark contemplation

Wenn man sich hierzulande für Noiserock interessiert, stolpert man früher oder später zwangsläufig über den Namen Guido Lucas. Dieser trat nämlich bislang nicht nur als Musiker in verschiedenen Bands in Erscheinung, sondern betätigt sich zudem als Produzent und hat mit bluNoise eines der bekanntesten europäischen Noiserock-Labels gegründet. Auch bei den SOLAR JUNKIES füllt er seine Rolle als Produzent und Labelboss in Personalunion wieder einmal bestens aus, wobei die Band aus Süddeutschland für bluNoise-Verhältnisse allerdings ziemlich zäh und düster klingt. Beeinflusst von der britischen Industrialszene der späten 70er Jahre und Sludge Metal kreieren sie einen Sound, der sich irgendwo zwischen GODFLESH und NEUROSIS einordnen lässt, während Noiserock-Einflüsse eher sporadisch durchschimmern. Das Bemerkenswerte an "Secrets of dark contemplation" ist dabei, dass der Hörer trotz zentnerschwerer Gitarren und einem beängstigend präsenten Basssound nicht einfach überrollt wird. Vielmehr besticht dieses Album durch seine vereinnahmende Atmosphäre und das Zusammenspiel seiner verschiedenen Bestandteile, das die Platte durchgängig homogen erscheinen lässt. Auf dem Industrial-/Sludge-Sektor dürfte dieses Release also für einigen Wirbel sorgen. Die Tatsache, dass es sich hierbei um eine reine Vinylveröffentlichung handelt, unterstreicht zudem die Sonderrolle, die die SOLAR JUNKIES zweifelsohne einnehmen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.