21 Jahre nach „United blood“ und zwölf Jahre nach „One voice“ veröffentlichen AGNOSTIC FRONT mit der gewollt retro daherkommenden „Another voice“-Platte ihr neustes Album. Verschlagen hat es die Jungs um Roger Miret zum Metal-Label Nuclear Blast, nachdem die letzten drei Studio-Platten alle bei Epitaph erschienen waren. Und parallel zum Wechsel des Vertragspartners hat sich auch der Sound der NY-Legende ein wenig gewandelt. Etwas weg vom Punk, etwas hin zum Metal. Klingt logisch. Aber auch irgendwie erwartet? Immerhin sind es dem Metal recht nahe stehende Kapellen wie HATEBREED, TERROR oder UNEARTH, die momentan die (vermeintlichen) Flagschiffe des Hardcore darstellen. Aber diese Entwicklung haben Vinnie und Co. ja bereits Ende der 80er, Anfang der 90er vollzogen. Warum also nicht noch einmal? Ich persönlich finde diese leichte Stiländerung, die eventuell auch an dem erneuten Engagement Matt Hendersons liegt, nicht so gravierend, auch wenn mir die eher punkigen Platten der Endneunziger ein wenig besser gefallen haben und man sich bei „fall of the parasite“ gar an Obituary erinnert fühlt. Nix gegen die Death-Götter, aber zu viele Metal-Elemente stehen AGNOSTIC FRONT nicht so gut zu Gesicht, wie ich meine.
Die Platte hat aber zum Glück auch viele wirklich gute Phasen, in denen Old School HC-Punk zelebriert wird. Bin gespannt auf die Tour mit TERROR Anfang nächsten Jahres.