SAMIAM sind ein Phänomen, das immer wieder die Leute begeistert, zu Blindkäufen führt und quasi ein Gütesiegel für guten Geschmack. Und so fängt auch „Trips“ an: locker, flockig mit Indierock in Perfektion. Erster Impuls: Platte des Jahres.
Nachdem sich allerdings die erste Freude gelegt hat, folgt ein wenig Ernüchterung. „80 West“, „Clean up the mess“ und „September holiday“ ebnen den Weg für ein Album, das irgendwo zwischen SOLEA und SAMIAM steht. Wenig energisches Geschrei, noch mehr Melodie und ganz genau mein Geschmack. Aber danach flacht das Album ein wenig ab. Ich habe mich sogar dabei ertappt, die Skip-Taste zu nutzen, weil es mich teilweise wirklich langweilt.
Die Songs werden ruhiger und haben weniger den charakteristischen SAMIAM-Sound, sondern sind nur noch im 08/15-Indie-Pop unterwegs. Wischiwaschi, um es mal auf den Punkt zu bringen. Und selbst, wenn die Songs dann doch zurück in die Spur der ersten Songs kommen, richtig Klasse entwickeln sie nicht mehr.
Wer weiß, wie lange SAMIAM noch weitermachen, aber die Erinnerung an alte Zeiten ist hier doch besser als „Trips“ in seiner Gesamtheit.