Es wird einige Fans der ersten Stunde sicherlich ärgern, dass CAVE IN nach „Antenna“ den mittelgroßen Durchbruch bereits hinter sich haben. Und dass sie die Bühne jetzt nicht mehr mit Bands wie ISIS, NEUROSIS, CONVERGE oder dem DILLINGER ESCAPE PLAN teilen, sondern mit SUPERGRASS, den FOO FIGHTERS, JIMMY EAT WORLD und dem AT THE DRIVE-IN Ableger SPARTA. Aber abgesehen davon, dass sie es durchaus verdient haben, darf man natürlich auch nicht vergessen, dass sich CAVE IN kontinuierlich weiterentwickelt haben. Waren sie zu Beginn noch im derbsten Metalcore zu Hause, so folgte spätestens mit der „Creative eclipses“-EP eine Veränderung die schließlich in dem undefinierbaren Meisterwerk „Jupiter“ mündete – eine Scheibe, bei der die Presse ob der Abwechslung und Progressivität schier Kopf stand.
Mit „Tides of tomorrow“ legten die vier Herren vor ihrem aktuellen Album noch eine halbstündige EP nach, die sich nahtlos an „Jupiter“ anschließt.
Im Vergleich sind die sechs Songs nicht mehr so aufwendig strukturiert, so dass man bereits nach den ersten Durchläufen Zugang zu den Stücken findet. „The calypso“ beginnt beispielsweise ganz ruhig mit einer akustischen Gitarre und ist definitiv einer der poppigsten Songs, den die Jungs aus Boston geschrieben haben. Und mit „The callus“ befindet sich auf der Scheibe noch ein Cover von GIANT’S CHAIR aus Kansas City – alles wohlgemerkt im CAVE IN Stil.
Insofern stellt „Tides of tomorrow“ das passende Bindeglied zwischen „Jupiter“ und „Antenna“ dar und ist für Fans durchaus zu empfehlen.