Es gibt sie noch, die alten Helden, zu denen man immer noch pilgert, wenn sie kommen. Und dieses Mal mit neuem Album im Gepäck. Scheint also alles bereitet für einen guten Abend mit SAMIAM.
Zuvor OFF WITH THEIR HEADS. „So Musik hat Olli früher nur gehört“ waren die einleitenden Worte eines gewissen (jg). Allerdings liegt er ein wenig falsch, denn „so Musik“ höre ich auch heute noch gerne. Solider Drei-Mann-Punkrock, viele Chöre, ein wenig schmutzig. Generation SCREECHING WEASEL und sehr unterhaltsam, auch wenn der Funke nicht so Recht auf das Publikum überspringen wollte. Vielleicht bemüht man hier mal EGOTRONIC: „Achja, Deutschland spielt ja heute.“
Nach kurzer Pause ging es weiter mit den alten Helden. Immer noch ohne jegliche Allüren und sehr bodenständig. Mein „Lieblingsschreihals“ schreit gar nicht so sehr bei genauerer Betrachtung, sondern er spricht nur sehr laut. Sieht halt nicht nur so aus wie ein Hafenarbeiter, sondern hat scheinbar wirklich 40 Jahre neben einem Schiffsdiesel gestanden. Jedenfalls schont er seine Stimme immer noch kein bisschen, sondern ölt sie weiterhin mit Bourbon. Drei Songs vom neuen Album „Trips“ machen den Anfang, gefolgt von einem wunderbaren Best Of-Set. Es ist schon herrlich, wie viele große und kleine Hits diese Band hat.
So sehr mir aber das Understatement auf der Bühne und die großartigen Songs ein Lächeln ins Gesicht zaubern – ganz wie früher war es nicht. Irgendwie kam keine richtige Stimmung auf. Es wurde genickt, getuschelt, ein wenig getanzt, aber so ganz war es das nicht. Schade, aber ein rundum glücklich Lächeln gab es trotzdem bei mir.