Was dabei herauskommen kann, wenn sich Punkrocker im fortgeschrittenen Alter auf ihre musikalischen Wurzeln zurückbesinnen, sieht man am Beispiel der RADIO CITY ROCKERS aus Dresden. Die Band, deren Mitglieder u.a. bereits bei einschlägigen Ost-Punkgruppen wie PARANOIA, KALTFRONT oder den BOTTLES aktiv waren, überrascht mit einem Mix aus Ska, Reggae, Powerpop und Wave-Punk und macht ihre Sache zugegebenermaßen ziemlich gut. Beeinflusst von THE CLASH (deren Song „Clash city rockers“ hier anscheinend auch für den Bandnamen mitverantwortlich ist…), frühen NDW-Punkbands wie FEHLFARBEN sowie diversen Ska-Formationen der Two Tone-Ära erschufen die RADIO CITY ROCKERS eine zwar zunächst etwas gewöhnungsbedürftige, aber durchaus interessante Platte, die eher zum Tanzen als zum Pogen einlädt. Nebenbei sei noch erwähnt, dass sich der Song „Club der einsamen Seelen“ als eingedeutschte Version des THE SPECIALS-Klassikers „Rat race“ entpuppt, und auch noch ein bis zwei weitere Songs kommen mir irgendwie bekannt vor, auch wenn ich sie gerade nicht zuordnen kann. Aber vielleicht komme ich ja noch drauf, denn das Album wird bei mir sicherlich noch das eine oder andere Mal laufen.
RADIO CITY ROCKERS – s/t
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. August 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.