Im Jahre 2004 waren GREEN DAY plötzlich zurück. Mit einem Knall, der weltweit nicht nur unglaubliche Verkaufszahlen erreichte, sondern zugleich noch Lob von allen Seiten erntete. „American idiot“ war eines der Alben, auf das ein Genre gewartet hatte, dem man schon seit langem immer wieder den Tod bescheinigte.
Lange Schatten wirft dieses Album voraus. „21st century breakdown“ muss sich eben genau daran messen lassen. Aber anstatt sich in den knapp fünf Jahren wieder etwas bahnbrechendes einfallen zu lassen, machten GREEN DAY wieder eine Konzeptalbum. Dieses Mal über Christian und Gloria und ihre Geschichten und Erlebnisse. Produziert von Butch Vig.
Mit sehr viel Piano, sehr viel Stadionrock und musikalisch teils wirklich magerer Kost. Einzig die Texte und die Ideen sind richtig gut.
Eine Single wie „Know your enemy“ ist halt mehr als überholt und 1000mal gehört. Leider bringt da auch das Album nicht so viel mehr. Stadionhymnen und Bombast-Balladen. Und Songs, bei denen sogar meine Frau sagt: „Auf Dauer ist das ganz schön anstrengend.“ Gemeint ist „Before the lobotomy“, ein Tiefpunkt. Zwischendurch gelingt es zwar immer wieder, ein wenig frisch und punkig zu klingen, aber meistens dominieren furchtbare Chöre und abgegriffene Rhythmen und Akkordfolgen.
„American idiot“ war zu groß, als dass GREEN DAY mit einem ähnlichen Erfolg anknüpfen könnten. Es erinnert stark an „Insomniac“, das im Vergleich zu „Dookie“ auch überhaupt nicht zündete. Einziger Unterschied: dieses Mal haben sich GREEN DAY viel Zeit gelassen und sie auch bekommen. Wie man liest, war Billie Joe ziemlich mit den Nerven runter während der Aufnahmen. Vielleicht hat er sich von Yoko Ono beeinflussen lassen, so zumindest klingt „Restless heart syndrome“,
Eigentlich ein ganz gut gemachtes Konzept-Album, aber musikalisch abgegriffen und anstrengend. Irgendwann sind die Akkordfolgen halt verbraucht.