Wenn jetzt schon Sommer wäre, würde dieses Album im Auto auf dem Weg zur Ostsee laufen. Doch noch ist weit und breit nichts vom Klimawandel zu sehen, und so muss man sich eben ein paar Pints zu “About what you know” auf die Lichter gießen. LITTLE MAN TATE füllen das Paket an knuffigen Brit-Rock-Poppern passend auf. Nicht so rotzpunkig wie die ARCTIC MONKEYS, nicht so hymnisch wie THE RIFLES, noch eine Spur poppiger als MILBURN und weit entfernt von den Kaputniks LIBERTINES. Sympathisch und unterhaltsam ist das allemal. Die Band versteht es, ohne jede Attitüde Gute-Laune-Songs about what they know ohne Schnörkel direkt und trocken rauszuhauen. Kneipenrock at its best sozusagen, denn bei ihren elf Songs leistet sich der Vierer keine Schwächen. Alleine die hypertriefige Schnulze “This must be love” kostet Nerven, jedoch ist das Augenzwinkern und der Spaß am groben Scherz nicht zu überhören. Einzelne Songs hervorzuheben, ist deshalb schwierig. Als Orientierung ein paar Anmerkungen: “Man I hate your band” ist typisch britisch spröde, “European lover” könnte ein vergessener Hit der UNDERTONES sein, “Sexy in latin”schön zackig, “House party at Boothy’s” kuschelt mit THE RIFLES, “Who invented these lists?” mit den ARCTIC MONKEYS, “Court report” eine clevere Nummer, die THE LIBERTINES vielleicht ohne Drogen hinbekommen hätten, “Little big man” und “Down on Marie” (SUPERSUCKERS, ik hör dir trapsen) gehen richtig gut ab und alleine “This girl isn’t my girlfriend” ist doch recht poppig.
Kein genialer Neuentwurf des Britrocks, aber auch kein Abklatsch alter Erfolgsformeln, sondern einfach mitreißende Direkt-in-den-Bauch-und-in-die-Beine-Musik. Viel Spaß!