Pro: Es gibt nur sehr wenige Bands, die von sich behaupten können, dass drei Jahre zwischen den Alben einfach aus einem puren Mangel an Zeit resultieren. TTN dürfen so etwas frei heraus behaupten, denn kaum eine Band tourt so energisch und lange wie die Engländer.
Seit über zwölf Jahren machen die drei Brüder Musik, schon länger sind sie zu viert und haben nun mit „How many times did we live?“ endlich einen großen Wurf gelandet. Das Mastering der Aufnahmen wurde von Jason Livermore übernommen, der nicht wenig Hit-Alben der Punk/Hardcore Szene gemacht hat und auch dieses Mal den klassischen TTN-Sound behalten konnte und ihm dennoch auf die ganz große Bühne helfen konnte.
Die klassichen Riffs sind geblieben, so wie man sie von „Act without words“ kannte, die teilweise dadurch aufkommende Monotonie leider auch. Schon immer war dieses sich selbst wiederholende mein Hauptproblem mit der Band. Doch irgendwie schaffen sie es dieses Mal, doch die Kurve zu kriegen, vielleicht auch weil „something i can trust“ eine wirkliche Hitsingle ist und „quicksand mindset“ ein Hit vergangener Tage ist.
Vielleicht auch einfach, weil „How many times did we live?“ ein gutes Album geworden ist, das zwar manchmal ein wenig gleichförmig wirkt, nach einigen Durchläufen aber einfach mehr gibt, als es an Aufmerksamkeit fordert. (7,5)
Contra: (jg) Im Grunde spricht Olli schon ganz richtig an, was diesem Album fehlt: die Abwechslung und Innovation. Das, was TTN 2006 abliefern, haben HOT WATER MUSIC bereits Ende der Neunziger veröffentlicht – nur wesentlich besser. Denn TTN erinnern zwar insbesondere aufgrund des Gesangs ganz erheblich an besagte Band aus Gainesville, jedoch schaffen es die vier Engländer zu keinem Zeitpunkt, die besonderen Hooklines aus dem Ärmel zu schütteln, die man bei HWM eigentlich auf jedem Album findet. Hinzu kommt, dass der Gesang von Turner/ Stammer doch um einiges gequälter klingt als von Ragan/ Wollard. Und wenn man sich zu guter letzt anschaut, wie viele Bands in den letzten Jahren versucht haben, den Sound der vier Jungs aus Florida zu covern, stellt sich die Frage, ob „How many times…?“ wirklich nötig gewesen wäre. Ich finde: nein. (4)
Pro: (as) Beim ersten Hören war ich begeistert, beim zweiten Durchlauf war ich nicht mehr so euphorisch, und nach weiteren Umdrehungen liege ich irgendwo oberhalb des Querschnitts meiner beiden Meinungen … TRIBUTE TO NOTHING aus England machen jetzt schon seit mehr als einer Dekade zusammen Musik und veröffentlichen „how many times did we live?“ auf Destiny records, dem Bandeigenen Label. Die Vinyl-Version erscheint weiterhin beim langjährigen Label Lockjaw records. Drei Jahre sind eine lange Zeit, und gerade in der Emo/Punk Szene dreht sich das Rad schneller und schneller. Das Hauptproblem, das ich mit der Band habe ist, dass die Songs im Grunde zwar alle gut sind, aber zu gleichbleibend. Ich kann nicht wirklich viele Unterschiede zwischen den meisten Songs entdecken. Ausnahmen sind u.a. das langsame und atmosphärische „and still they stand strong“, und der kleine Hit „quicksand mindset“, der mich irgendwie an die genialen QUICKSAND erinnert. Nach gut 50 Minuten beschließt der siebenminütige Longtrack „breaking your fall“ ein gutes Album, das jedoch mehr Abwechslung vertragen könnte. (6,5)