Nach dem Comeback mit drei Auftritten im vergangenen Sommer auf verschiedenen Festivals, unter anderem auch auf dem Bizarre, sind die Denim Demons zurück für den ersten Club Gig nach viereinhalb Jahren und gleichzeitig dem Beginn der `Scandinavian Leather? Tour. Welche Stadt hätten Sie sich für dieses Ereignis sonst wählen können, außer Hamburg und dem Club der Grossen Freiheit mitten im Herzen St. Paulis, dem Stammsitz der Mutter aller Turbojugenden, ihrem eigenen Fanclub! Ich bin wohl nicht der Einzige gewesen, der die Band an diesem Abend das erste Mal erleben wollte, da Sie sich 1998, kurz bevor ich es geplant hatte, sie zu sehen, kurzerhand auflösten. Eins war mir aber an diesem Abend von vornherein klar: enttäuscht werden würde ich nicht! Es ging nur noch um die Frage des Begeisterungslevels nach dem Auftritt. Erste Vorband SILVER verpasst, enttäuschend dann die zweite Vorband DIVISION OF LAURA LEE. Zu wenig für eine Vorband, allerdings fand man auch aufgrund von angeregten Unterhaltungen und der extremen Aufregung kaum die Möglichkeit interessiert zuzuhören. Was ich mitbekam, war allerdings nicht besonders aufregender Gitarrenrock. Nach einer langen Umbaupause begann das Konzert mit dem „blizzard of flames“, dem Intro der „scandinavian leather“. Und der ganze Laden war auf TURBONEGROS Seite, als das Licht auf der Bühne anging und „wipe it `til bleeds“ als erster Song intoniert wurde. Der Jubel war ohrenbetäubend, die Band sah gut aus und war voller Tatendrang, Hank gab uns den Meister und alle waren glücklich!
Um das erste Konzert perfekt zu beginnen, sangen Sie „hello, c?mon, it is good to be back“ und Hank gab Beteuerungen von sich, wie fantastisch es ist wieder auf der Bühne zu stehen, nochmals unterstrichen durch spätere „Ficken, ficken“ Ausrufe! Geboten wurde ein sehr guter Querschnitt durch „ass cobra“, in Form von „denim demon“ oder „deathtime“ und der „apocalypse dudes“ mit „selfdestructo bust“ oder „prince of the rodeo“, bei dem Euroboy auf den Schultern von Keyboarder Pal Pot sein Gitarren Solo intonierte. Bei „fuck the world“ unterstützte Pal Pot dann auch noch die Gitarrenfront an der dritten Gitarre. Zu „get it on“, sowie „are you ready (for some darkness)“ rastete das Publikum völlig aus und zu „drenched in blood“ wurde das Publikum in den ersten Reihen von Hank mit Blut übergossen. Beeindruckend bei jedem Stück war allerdings die Lautstärke des Publikums, das Hank tatkräftig unterstützte, da seine Stimme ein oder zweimal doch recht angegriffen klang.
Die neuen Stücke wie „sell your body (to the night)“ oder „TURBONEGRO must be destroyed“ passten sich perfekt in dieses Set ein. Der Zugabenteil wurde durch das altbekannte Intro der „dudes“ und das daran anschließende „the age of pamparius“ eröffnet. Es folgten weitere Klassiker in Form von „just flesh“ und als Abschluss das unvermeidliche „i got erection“ – allerdings ohne die Wunderkerze, beziehungsweise den Goldregen im Hintern von Hank, jedoch nur für St. Pauli vorgetragen.
Als Fazit bleibt eines der besten Konzerte, die ich je gesehen habe, allerdings auch getragen von der langen Abstinenz der Band TURBONEGRO, die an diesem Abend sehr gut aufgelegt war, und eine fantastische Atmosphäre machten dieses Konzert so groß, worüber sich alle Anwesenden ausnahmslos einig waren!
Lang lebe die Turbojugend, lang lebe TURBONEGRO!