Etwa hundert Gäste fanden sich in der Tanzhalle St. Pauli ein, um das Quartett SUPERSYSTEM zu sehen. Es war offenkundig, dass allen Anwesenden deren Debüt-Album bekannt war, ausgiebig wurde mitgesungen und getanzt. Der kühle Hamburger Norden taute förmlich auf. Wie auch nicht bei der gebotenen Performance? Die Dancebeats, die von einem echten Schlagzeug unterstützt wurden, ließen überhaupt nichts anderes zu. Dazu die groovenden Gitarren, der doch recht aggressive Gesang animierten perfekt, zum sich austoben. Musik, die auf den anstehenden Festivals nur zu gut einheizen wird. Und Hamburg einen Vorgeschmack davon verpasste. Fast schon fiel es kaum auf, wie sperrig die dargebotene Musik eigentlich war: Andauernde Breaks, eine enorm kalte Sound-Atmosphäre, die stetig spürbare Wut, das könnte alles abschreckend wirken, und in der Tat macht es einem das Album von SUPERSYSTEM, die übrigens zuvor unter dem Namen EL GUAPO musizierten, nicht gerade leicht. Doch sieht man die Herren mit dem vorhandenen Songmaterial auf der Bühne, dann weiß man, wofür die Musik gedacht ist: Sie soll live erlebt und getanzt werden. Und das gelang ganz vortrefflich!