Dieses Quintett gibt sich nicht damit zufrieden, eine oder zwei Musikrichtungen zu beherrschen, nein, hier wird ein riesengroßes Sammelsurium aus Sound, Melodie, Effekt, Genre aufgefahren, dass sich sowohl im Chanson oder Folk, genauso aber auch im Rock (und dessen Nachfolgern) und im Wave zu Hause fühlen kann und will. Es knistert und wummert in jeder Ecke anders, lässt mal den TOM WAITS, dann wieder den NICK CAVE und dann auch noch den JOE COCKER kurz vor die Tür schauen, nur um sich dann wieder um das eigentlich Wichtige zu kümmern: Den Song. Frontmann Christian Uhlig sticht zwar durch seine sehr markante Stimme (und deren Variationsbreite) etwas hervor, würde jedoch ohne seine Mitstreiter längst nicht solch eine Klangdichte und Wirkung erzeugen können. Kunstvoll ausgestaltete Popsongs, die das Wort Pop endlich wieder in seiner besten Bedeutung erstrahlen lassen, jede Menge Mut zu überraschenden Wechseln und Ideen, die den Hörer den Mund kaum wieder schließen lassen. Dann wischt man sich den begeisterten Sabber ab und spielt das Album noch mal von vorne, um die nächsten Überraschungen zu hören, die beim vorigen Mal verloren gingen. Kein einfaches Album der Hamburger Band – aber ein großes.
THE IRON LUNG QUINTET – Narrow escapes
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:25. Oktober 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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