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JOHANNA ELINA – Belonging

Um es einmal umgangssprachlich auszudrücken: Alter, ist das wunderschön melancholisch. Wie viel Zeit sich JOHANNA ELINA für die Entwicklung ihrer Songs lässt, wie viel Gefühl sie in sie legt und wie großartig ihre ungewöhnliche Altstimme für eben Stimmung sorgt. All das im Zusammenspiel ergibt ein Album zwischen skandinavischer Schwere und der Lockerheit einer ALISON MOYET. Hinzu gesellt sich Musik, die in ihrer Besonderheit besticht, auffällt und aus dem gewöhnlichen Popmusikrahmen fällt, ohne den Halt zu verlieren. Jazz, wie ich ihn selten schöner und expressiver gehört habe – und das sage ich als jemand, der dem Jazz nicht gerade besonders nah steht. Besonders gelungen, was die angesprochene Besonderheit betrifft, sind „Little things“, ein Song zwischen Melodie und Kakophonie, zwischen Wahnsinn und Beständigkeit sowie „High or low“, das fast schon industrielle Züge trägt, ja, fast an die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN gemahnt. Ein Feuerwerk der Ideen, vertonte Melancholie, Songs voller Experimentierfreude, Spielfreude und mit einer variantenreichen, mal weichen, mal drückenden Stimme: All dies bietet „Belonging“, das neue Album von JOHANNA ELINA.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.