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ALCOA – Parlour tricks

„Parlour tricks“ ist das zweite Album von ALCOA aus Portsmouth. Einst als Soloprojekt von DEFEATER-Frontman Derek Archambault gestartet, ist ALCOA mittlerweile zu einem echten Bandprojekt geworden, in dem auch Gattin Alyssa eine gewichtige Rolle spielt. „Parlour tricks“ bietet elf trendresistente Songs, die sich am Neunziger Jahre Alternative- und Indierock sowie an Americana-Anleihen orientieren. Krachende Gitarren und stampfende Beats sollte man hier also nicht erwarten. Die Hälfte des Albums kommt recht balladesk daher. „Poison acquaintance“ zum Beispiel ist ein sehr intimes Duett von Alyssa und Derek, nur begleitet von einem Klavier. Wie weit sich das in Richtung Kitschecke bewegt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Intensiv ist das allemal. Trotz der besagten Beschaulichkeit in weiteren Songs wie z.B. „I won´t get better“ oder „Always chasing me“, ist in jeder Sekunde die Liebe zum Arrangement zu spüren. Hier ist jede Note wohlüberlegt und bewusst gesetzt. Der schon angesprochene Americana-Spirit rührt hauptsächlich von der öfters eingesetzten Pedal Steel-Guitar her. Angenehmerweise driftet das Songwriting jedoch nicht in Richtung US-Schlager (Country), wie bei so vielen ärgerlichen Soloprojekten anderer Frontmänner bekannter Hardcore- und Punkbands ab. In den schnelleren Songs wird man auch mal angenehm an Bands wie MARITIME oder R.E.M. (vor ihrem großen Durchbruch) erinnert. Mit Songs wie dem oben schon genannten „Old habits“, „All dolled up“, „Come & go“, „For holden“ und „Rations“ haben ALCOA ein paar echte Pfunde in den Händen. Wer zudem gerne bei gedämmtem Licht getragene Indiemusik goutiert, wird hier gut bedient. Für die nächste Partysause ist „Parlour tricks“ jedoch nicht das richtige Futter.