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INDECISION – ID

 
Das Intro treibt die Spannung in erkleckliche Höhen… und dann kommen die 80er Jahre zurück. Elektronischer Wave wabert durch das Zimmer, ein hartes, alles zerteilendes Schlagzeug schlägt sich den Weg frei, zitternde Gitarren, tanzende Synths und mal monoton-fesselnder, mal fast poppiger (Sprech-)Gesang füllen es aus. INDECISION haben entdeckt, dass sie sich auf die 80er einigen können. Welch ein Glück, denn das, was auf „ID“ zu hören ist, sollte ein Fest für jede:n sein, der oder die sich mit der Musik dieser mittlerweile doch schon fast längst vergangenen Tage anfreunden kann. Allerdings vergessen die Karlsruher auch nicht, immer wieder kleine Tupfer modernen Indie-Waves in ihre Songs zu setzen.
„Heilung“ treibt die Basslinien durch den Raum, hypnotisiert und schiebt mit aller Macht nach vorne. Ich fühle mich an THE ESCAPE und auch die SISTERS erinnert. „Pjtwenty9“ hingegen mischt ALPHAVILLE mit den drohenden Beats von SECOND DECAY, während es auf hymnisch-wabernden Keyboardflächen tänzelt. „Miteman“ wiederum findet sich schon fast in der Kühle des Industrial ein, wäre da nicht diese melodische Stimme, die immer wieder zum Träumen bringt, bis sie von den Gitarrensaiten zerrissen werden. Und dann, bei „Clearance“, meine ich einen Song zu hören, wie ihn THE MISSION nicht besser hätten hinbekommen können.
So schwelgen INDECISION in Erinnerungen und erschaffen dabei selbst gleich neue. Wave ist im Heute angekommen.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.