V.A. – Bowiemania

Weiß eigentlich jemand, wie viele Sampler es schon zum Thema DAVID BOWIE gegeben hat? Verdientermaßen natürlich, denn dieser David Robert Jones alias Ziggy Stardust alias Aladdin Sane alias Thin White Duke alias Ach-was-weiß-ich-noch-alles gehört rauf und runter geehrt. Es werden also schon etliche gewesen sein. Und nun schickt sich die Französin Beatrice Ardisson – bisher auffällig geworden durch die Sampler-Reihe „La musique de paris dernière“ – an, mit „Bowiemania“ die nächste Kollektion hinten an zu stellen. Die Protagonisten dürften dabei, abgesehen von der Kooperation YANN TIERSEN/ THE DIVINE COMEDY, niemandem geläufig sein. Da könnte man natürlich seinem Entdeckerdrang nachgeben, man kann es aber auch sein lassen und diese Compilation einfach nur hinnehmen – als äußerst kurzweilige und vergnügliche Reise durch das ¼uvre des Meisters. Wobei sich das ¼uvre hauptsächlich auf die Siebziger beschränkt. Lediglich „China girl“ und „This is not america“ würdigen den späteren BOWIE. Und wieder einmal mehr bestätigt sich, dass die Siebziger BOWIEs kreativste Phase darstellten, während die Achtziger teilweise schon peinlich verzichtbar waren und die Neunziger bis zum heutigen Tage irgendwie irrelevant. Aber egal. Auf „Bowiemania“ entdecken wir so zum Beispiel das latein-amerikanische Temperament von „This is not america“, eine wunderschöne Easy Listening-Version von „The man who sold the world“, „Ashes to ashes“ als Streicherquartett, ein rundum abgespecktes „Rebel rebel“ mit geklatschtem Rhythmus, ein orgelig-warmes „Changes“ oder die heikle Beatbox-Synthie-Version von „Fashion“, die zwar ein bisschen weh tut, den unterkühlten Style des Songs aber letztlich erstaunlich gut transportiert. Ein ehrfürchtig zitierender und gleichzeitig respektlos-verspulter Mischmasch also, mal nah dran am Original, dann wieder weiter draußen wildernd. Ob diese Compilation nun unverzichtbarer Bestandteil einer jeden Fan-Sammlung sein sollte, sei dahin gestellt. Allerdings macht „Bowiemania“ verdammt viel Spaß.