THREE CHORD SOCIETY – Days of grace

„Wer rastet, der rostet“ scheint das Motto von THREE CHORD SOCIETY zu sein, denn während sich so manche andere Band nach der Veröffentlichung eines guten Albums erstmal ein paar Jahre auf die faule Haut legt, präsentieren die Jungs nach einer eher kurzen Verschnaufpause mit „Days of grace“ den Nachfolger zu ihrem letztjährigen Longplayer „Sanguinity“. Beim Lauschen des vertonten Intros „Inhale“ fragt man sich jedoch zunächst, ob man es tatsächlich wieder mit der fröhlichen Punkrock-Truppe aus Bad Segeberg zu tun hat, denn die Band präsentiert sich hier ungewohnt verhalten. Auch, wenn mit „Siren call“, „Bullshit Boulevard“ oder „The flipside“ in der Folgezeit wieder so einige schmissige Pop-Punk-Hymnen vertreten sind, so lässt sich über Albumlänge betrachtet nicht verbergen, dass bei der Band eine klare Weiterentwicklung stattgefunden hat. Vermehrt werden ruhigere Töne angeschlagen, verstärkt halten Einflüsse aus dem Alternative Rock wie beispielsweise in „On the brink“ oder dem Titelsong Einzug, und auch in den Texten zeigt man sich von einer neuen, nachdenklicheren Seite. Was nach wie vor bleibt, sind hingegen die unbestrittenen Songwriting-Qualitäten und eine überdurchschnittlich hohe Dichte an eingängigen Hooklines, die dafür sorgen, dass THREE CHORD SOCIETY Szenegrößen wie beispielsweise den DONOTS auch in Zukunft dicht auf den Fersen bleiben.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.