THE MUTANTS – Boogie de la muerte

Es gibt Filmmusik, die besser nie geschrieben wurde. Und es gibt Filmmusik, die es nie geschafft hat, den passenden Film zu untermalen. THE MUTANTS liegen mit „Boogie de la muerte“ irgendwo dazwischen. Mal denkt man, dass man in einem unbekannten Tarantino-Film gefangen wäre, mal aber auch einfach nur an die FF-Taste. Dies gerade dann, wenn die Gitarrensoli wieder Stunden zu dauern scheinen. Die Mischung aus 60s, Surf-Punk und Psychedelic, gewürzt mit den bereits genannten Soli ist eine, die nicht jedem schmecken dürfte. Und spätestens beim fünften Song kommt man ins Grübeln, ob man tatsächlich nicht den Repeatschalter betätigt hat, denn… das war doch eben genau das Gleiche, oder?
Die Hammond-Orgel und die kreischenden Gitarren kann man sicherlich ganz gut ertragen, wenn sie zwischendurch gespielt werden, aber ein ganzes Album von THE MUTANTS grenzt dann doch schon an seelische Gewalt. Vier bis sechs Songs weniger wären in jedem Falle mehr gewesen und ebenso viele Gitarrensoli auch. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Für Freunde der ausschweifenden Instrumentalmusik mit jeder Menge Gefrickel am Griffbrett ist „Boogie de la muerte“ sicherlich ein guter Griff. Ich sag mal: wenn mutierte Menschen solche Musik machen, muss man Mutationen unbedingt verhindern.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.