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TEPHRA – Amerika findet sich auch in Braunschweig wieder

Epischen, depressiven und gleichzeitig brachialen Slowcore kannte man bislang fast ausschließlich von diversen Bands aus Übersee. Und so füllen ISIS, NEUROSIS und Co hierzulande regelmäßig die Clubs, um ihre Fans mit exorzistisch klingenden Sounds zu beglücken. Doch was die Amis so gut können, können wir schon längst. Sagten sich auch vier junge Braunschweiger und formierten sich vor zwei Jahren unter dem Namen TEPHRA, um selbst Hand anzulegen. Bereits ein Jahr später war das erste Lebenszeichen der Band im Kasten und wurde von ihrem heimischen Label Riptide Recordings auch sofort auf Vinyl veröffentlicht. Dass es sich bei diesem Deal aber nicht nur um lokalpatriotische gegenseitige Unterstützung handelt, wurde schon nach kurzer Zeit klar, als das Debüt bereits restlos ausverkauft war. So veröffentlichte man das Album Ende des Jahres unter verändertem Artwork erstmals auf CD und weiß inzwischen bereits eine Vielzahl treuer Fans hinter sich. Für Blueprint Grund genug, sich mit TEPHRA auseinanderzusetzen und Ercument, Sänger und Gitarrist der mittlerweile zum Quintett avancierten Band, per Mail zum Interview zu bitten.

[F] „Tephra“ meint ja die Asche, die nach einem Vulkanausbruch auf den Vulkan herabrieselt und umschreibt damit eure Musik ziemlich gut, die einerseits die Kraft eines Vulkanausbruches auf der anderen Seite die Ruhe des sinkenden Staubs beinhaltet. Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
[A] Wir haben lange Zeit nach einem Namen gesucht, der zu uns passt. Bis dann eines Tages unser Bassist Aaron in einem Lexikon auf den Begriff „Tephra“ gestoßen ist. Nachdem wir herausgefunden haben, was das bedeutet und gemerkt haben, dass dieser Name sehr gut zu uns passen würde, kamen wir schnell auf einen Nenner und beschlossen uns TEPHRA zu nennen.

[F] Vor TEPHRA habt ihr ja bereits in verschiedenen anderen Bands musiziert. Irgendwelche dabei, die man kennen sollte
[A]Ja, wir haben in vielen Bands vorher gespielt u.a.: JASON, CITYSLICKERS, MORRISSON, ZEROSTAR etc. … Also: JASON und MORRISSON hatten so einige Konzerte gegeben, aber das ist auch schon lange her, und wie viele Leute sich an die Bands erinnern können, wissen wir nicht.

[F] Euer Album erschien im Frühjahr bereits auf Vinyl und jetzt mit etwas verändertem Artwork auch auf CD. Warum erst so spät?
[A] Das lag daran, dass unser Label auf Vinyl spezialisiert ist. Es hat auch keiner von uns damit gerechnet, dass die Scheibe binnen kürzester Zeit ausverkauft sein würde. So entschlossen sich Timo & Chris von Riptide Recordings noch mal das Ding auf CD rauszubringen.

[F] Warum hat euer Album keinen Titel? Und seht ihr es eher als Album oder als EP an? Die Anzahl der Songs lässt ja nicht gleich auf die Spielzeit rückschließen…
[A]Wir haben uns dabei nichts gedacht, ob Titel oder nicht. Wir dachten, dass ist unser Debüt und haben es schlicht ohne belassen. Wir sehen das eher als ein Album, von der Spielzeit und auch von den Songs her.

[F] In eurem Artwork tauchen immer wieder diverse Tierarten auf. Hat es damit eine besondere Bewandtnis?
[A]Ein wenig schon. Die Tiere, die wir in unserem Artwork haben, gehören zu den stolzesten Tieren unserer Natur und auch zu den vom Aussterben bedrohten, aber auch, weil wir Tierfreunde sind. Stefanie Bischoff, die für das Artwork zuständig war, hatte eine Menge Ideen, und dies war eine, die uns sehr gefiel und die wir mit uns auch sehr gut in Verbindung bringen konnten.

[F] Ihr kommt, wie euer Label, aus Braunschweig. Kanntet ihr Chris bzw. Timo schon vor TEPHRA bzw. Riptide Recordings und macht es die Arbeit einfacher, wenn man aus derselben Stadt kommt?
[A] Ja, wir kannten die Jungs schon lange vorher, weil wir auch Freunde und Kunden von ihnen sind. Die Jungs haben ein Händchen für gute Musik und besonderes Vinyl. Aber das ist schon ganz gut, dass sie in unserer Nähe sind. Nicht nur, weil man alles über das Telefon machen muss oder E-Mail, sondern, weil man sich auch mal ganz locker treffen und über Label, Band etc. reden kann und auch mal gelegentlich miteinander ausgehen kann. Es hat schon seine Vorteile.

[F] Ihr werdet ja häufig, und meiner Meinung nach auch zutreffend, mit ISIS verglichen. Stört euch das?
[A]Stören nicht direkt, aber manchmal nervt es schon ein wenig. Wir klingen ja nicht wirklich wie ISIS. Wir sind stets bemüht, unser eigenes Ding zu machen, aber Bandvergleiche wird es immer geben, solange es Musik gibt, und Einflüsse kann man auch nicht leugnen, keiner!

[F] Wie steht’s mit eurer Tour im Frühjahr?
[A] Da wissen wir noch nichts Konkretes, aber wir haben jetzt schon eine Menge Shows für die Wochenenden und diverse kleine Touren, die stehen oder geplant sind. Am besten ist, ihr schaut einfach auf unserer Homepage oder auf http://www.myspace.com/tephramusic, da wird jede Show, die wir spielen, geupdatet.