Hallo Freunde gepflegter Popmusik! Checkt mal TEGAN AND SARA aus, falls Ihr sie noch nicht kennt, die könnten nämlich durchaus was für Euch sein!
Zum ersten Mal begegnet sind mir die beiden Schwestern aus Kanada vor fünf Jahren, als mir eine Promo zu ihrem Album „If it was you“ in die Hände fiel. Das war zwar auch schon ihr dritter Longplayer, und mit „The con“ hat sich zwei Alben später an dem Indiestatus der Zwillinge nicht viel geändert. Mal abwarten, ob sie hiermit die Massen ansprechen.
Denn im Grunde existiert hier das Problem, dass TEGAN AND SARA für das Mainstream-Publikum eine Spur zu schräg, für die Indie-Szene jedoch einen Tick zu poppig sind. Jedenfalls ist mir schon langer kein Album mehr begegnet, bei dem die Gitarrenspuren so schlicht ausgefallen sind und der Gesang so offensichtlich im Vordergrund steht, auf dem andererseits aber auch eine gewisse Sperrigkeit herrscht, die gar nicht so einfach zu begründen ist, die jedoch dem erstmaligen Hörvergnügen noch einen gewissen Riegel vorschiebt. Irgendwo zwischen Folk, Synth-Pop, Rock, Indie und Elektro-Drums suchen sie sich ihre eigene Sparte, die durch den markanten Gesang der beiden noch weiter differenziert wird. Mal kommen mir da GARBAGE in den Sinn, seltener erinnere ich mich auch an die DRESDEN DOLLS, bei denen eine ähnlich düstere Stimmung mitschwebt. Außerdem muss mir mal jemand verraten, ob die Stimmen eigentlich durch einen Vocoder gejagt wurden oder tatsächlich so synthetisch klingen.
Am Ende haben die Geschwister Quinn mit „The con“ jedenfalls ein Album voller versteckter Hits geschaffen, das seine Qualitäten trotz mancher Stolpersteine nicht leugnen kann. Und vielleicht sind dies ja gerade die Ecken und Kanten, die vielen anderen Pop-Alben fehlen. Ungewöhnlich hieran ist übrigens auch, dass sich die wahren Hits erst am Ende des Albums versammeln. Mit Chris Walla (DEATH CAB FOR CUTIE) hat man sich einen erfahrenen Produzenten (u.a. HOT HOT HEAT, NADA SURF, DECEMBERISTS) ins Boot geholt, der ihnen jedenfalls einen markigen Sound verpasst hat. Nach Gastauftritten bei AGAINST ME!, nach Touren mit HOT HOT HEAT und den KILLERS und nun mit Gastmusikern von so namhaften Bands wie AFI, DCFC und THE RENTALS ist die Zielgruppe am Ende wahrscheinlich doch wieder eher im Indie-Bereich auszumachen. Meinetwegen!