Indierock kann voll toll sein. Und voll scheiße. Dabei kommt es nicht darauf an, wie gut man die verwöhnte, chronisch gelangweilte Rockgöre geben kann. Und mit MANDO DIAO muss man auch nicht zwangsläufig verwandt sein. Denn ob Indierock gut ist oder scheiße, ist nicht eine Frage der Fassade oder der Nationalität, sondern eine Frage der Qualität. Und des Stils. Wie souverän und gelassen Indierock sein kann, zeigen die Franzosen STUCK IN THE SOUND auf ihrem zweiten Album „Shoegazing kids“, das neben zwölf hinreißenden Songs und dem schönsten Cover, das ich seit 100 Jahren gesehen habe, vor allem eines hat: Klasse. Das liegt zum einen daran, dass STUCK IN THE SOUND im „Wie schreibe ich Songs, die schön sind, dass alle sich da drin verlieben?“-Unterricht ganz schön gut aufgepasst haben und zum anderen daran, dass bei der Produktion der Platte unter anderem Hochkaräter wie Nick Sansano (SONIC YOUTH, BEASTIE BOYS) und Ted Jenson (METALLICA) mitgemischt haben. So ist „Shoegazing kids“ ein Album geworden, das zwar erwachsen klingt, aber den Rotz und das Rebellentum der Jugend nicht verloren hat. Eine Schnodderplatte für große Jungs und Mädchen, die urbane Märchen erzählt. Die mal an CLAP YOUR HANDS SAY YEAH, mal an BLOC PARTY erinnert und die nicht zuletzt dafür sorgen sollte, dass STUCK IN THE SOUND endlich den Sprung aus Undergroundhausen in die große, weite Welt schaffen. You go, boys.