You are currently viewing SOPHIA – Technology won’t save us

SOPHIA – Technology won’t save us

Irgendwie ist es schon merkwürdig, wie eng die Geschichte SOPHIAs auch nach zehn Jahren noch mit dem Tod von Jimmy Fernandez, Bassist von Robin Proper Sheppards früherer Band GOD MACHINE verwoben ist. Nicht nur, dass aus diesem traurigen Ereignis mit „Fixed water“, dem Debüt von SOPHIA, eines der bewegendsten Alben überhaupt hervorgegangen ist, bei dem einem noch heute ein Kloß im Halse steckt. Auch nach dieser langen Zeit und dem mittlerweile vierten Album fragt man sich bei jedem neuen SOPHIA-Album immer noch zuerst, wie es ihm wohl geht. Und genau das ist stets ein wesentlicher Bestandteil dessen gewesen, was diese Band ausmacht, auch wenn sie sich musikalisch mittlerweile etwas gewandelt hat. Immer lässt Proper-Sheppard den Hörer ein Stückchen teilhaben an dem, was ihn beschäftigt und erzählt Geschichten aus seinem Leben. Die natürlich nicht halb so interessant wären, wenn er nicht so ein guter Songschreiber wäre. Was er auch auf dem neuen Album wieder unter Beweis stellt.
Längst schon hat der Rock wieder Eingang gefunden in seine Welt, ursprünglich wurden eigens dafür die MAY QUEENS gegründet, eine Band, die seinerzeit aus denselben Mitgliedern wie SOPHIA bestand. Aber auch im SOPHIA-Kontext herrscht lange schon keine Traurigkeit mehr, auch wenn Melancholie nach wie vor ein ständiger Gast ist, wie man in „Where are you now“ oder „Birds“ hören kann.
Man traut sich schon lange wieder raus. Dass er das es kann, weiß man ja, einen fast schon wütenden Powerpop-Song wie „P1/P2“ oder „Lost“ zu machen, meinem Favoriten auf diesem Album, oder weitere Hits wie „Pace“ oder einen Noiserocker, wie das abschließende „Theme for the May Queen no.3“. Allen voran geht ein Intrumental, das auch dem Album den Titel gab und das, wenn man so will, wie eine Geschichte SOPHIAs klingt, mit einer leisen Akustik-Gitarre beginnt, ein wunderschönes Arrangement in der Mitte und einen Ausbruch zum Schluss. Dass, wie schon beim letzten Mal, auch diese Platte hier und da abflacht, will ich an dieser Stelle nicht übersehen, einen wirklich schlechten Song wird Robin Proper Sheppard aber wohl nie schreiben.