2003 wagte Ricky mit seinem Solo-Einstand “Tattoos and alibis“ den Schritt vom einstigen Metal-Musiker zum Singer/Songwriting-Künstler. Heute, ungefähr zweieinhalb Jahre später, erscheint das zweite Album unter eigener Flagge. Ich nehme Ricky den Sprung vom harten Metaller zum Akustik-Singer/Songwriter dennoch ab, immerhin war seine UK Metal-Formation THE ALMIGHTY ziemlich erfolgreich. Sie schafften es auf beachtliche sieben Studioalben, darunter vier Top-20 Alben in ihrer Heimat England, diverse Hitsingles und massig Videoairplay (nicht zuletzt wegen Ex-Gattin und Ex-Headbangersball Moderatorin Vanessa Warwick). Seine Sporen verdiente er sich ganz am Anfang seiner Karriere als Rhythmus-Gitarrist bei keiner geringeren Band als NEW MODEL ARMY. Obwohl man „Love many trust few“ nicht mit besagter Band gleichsetzen kann, ist es doch irgendwie eine Rückbesinnung auf seine musikalischen Wurzeln. Das ganze wird mit einer Menge Rock-Zitaten gespickt und zieht sich wie ein roter Faden durch die Platte. „Johnny or Elvis“, ein klassischer Rock-Song mit Country- und Blues-Zitaten, würde selbst einer Szene-Ikone wie Mike Ness (SOCIAL DISTORTION) gut stehen. Auf „i don’t know what to do“ wären die ROLLING STONES stolz, und „learning to fall“ klingt für mich wie eine Hommage an den guten TOM PETTY. Große Vorbilder, die es nicht einfach machen, am Schluss als Sieger dazustehen und nicht als einfaches Plagiat. Ricky Warwick versteht es, diese Einflüsse mit seinen Wurzeln zu vermischen und ein homogenes Album abzuliefern, das von Genre-Zitaten nur so wimmelt. Die Scheibe wurde zusammen mit bekannten Nashville Songwritern wie Sharon Vaughn (u.a. WILLIE NELSON) und Rob Crosby verfasst. Im Studio standen ihm Joe Elliott (DEF LEPPARD) und Ronan McHugh (Produzent u.a. für THE ALMIGHTY und DEF LEPPARD) zur Seite. Als besonderes Schmankerl gibt es als europäische Bonus-Tracks „running free“ von IRON MAIDEN und einen zweiten, mir unbekannten Song namens „going under over you“. Für Fans der oben genannten Bands, Bruce Springsteen und aufgeschlossene Country-Rock Freunde.