You are currently viewing MOTHER TONGUE – Streetlight/Ghost Note (Fan Edition)

MOTHER TONGUE – Streetlight/Ghost Note (Fan Edition)

MOTHER TONGUE sorgten vor kurzem bei mir für kindliche Begeisterung. Ihr Konzert im Hamburger Knust weckte bei mir alte Erinnerungen, und ich fragte mich, wieso ich die Band zwischenzeitlich aus den Augen verloren hatte. Ihr unbetiteltes Debütalbum von 1994 lief damals bei mir rauf und runter, der zweite Longplayer „Street light“ erschien erst 2002, nachdem die Band sich zwischenzeitlich aufgelöst und wieder zusammengetan hatte. Ich konnte mich noch vage an dieses Album erinnern, aber das ein Jahr später folgende „Ghost note“ entging vollkommen meiner Aufmerksamkeit. Wie es dazu kam, weiß ich bis heute nicht. Umso besser, dass Arne von Noisolution anlässlich der soeben beendeten Tour ein Re-Release dieser beiden Alben als Special Fan-Edition vornahm, das neben einem achtseitigen Digipak mit dickem Booklet auch noch vier Bonus-Tracks enthält.
Also kommen wir zur Musik. Relativ schnell stellt sich beim Hören beider CDs heraus, dass die Mischung der insgesamt 27 Songs doch recht durchwachsen ist. Findet man auf der ersten CD („Street light“) mit „Crmbl“, „Trouble came“, dem wilden „F.T.W.“ und allen voran „Casper“ noch so manches Stück, das auch auf meinem Lieblingsalbum, dem Debüt, durchaus seine Berechtigung gehabt hätte, lassen mich andere Stücke wie „Modern man“ und „Stars“ zum Teil die Stirn runzeln. Auch das balladeske „Missing“ und das mit schrecklichem Rockverdacht versehene „Storm“ klingen fürchterlich. Was haben diese Songs noch mit dem jamlastigen und intensiven Debüt zu tun? Leider nur sehr wenig. Aber die Bonussongs, allen voran „I’m leaving“ wissen wieder mehr als zu entschädigen.
Halten wir also fest: Nicht jeder Song dieses Doppelalbums ist ein Highlight, eine Best-Of hätte vielleicht noch mehr Sinn gemacht. Die gab es tatsächlich schon mal als Heftbeilage zu einem recht bekannten Alternative-Printmagazin. Und wer die nicht besitzt, sollte einfach mal wieder auf ein Konzert der großartigen Band aus Los Angeles gehen. Dort erfährt man die Intensität der Band eh am besten. Und eine Art „Best of“ ist so ein Konzert auch.