MARK BERUBE – Russian dolls

Mark Berube klingt, als würde man ihn schon kennen. Schnell schießen die ersten Namen von bekannten Songwritern in den Rezensenten-Kopf, zerplatzen dort aber ungenutzt, da Vergleiche doch nicht ausreichen, um „Russian dolls“ zu beschreiben, das so zärtlich mit dem Piano einsetzt, um dann doch fast psychedelisch zu werden. Auch dem Pop kann Berube so manche Schönheit abgewinnen und zeigt auf diesem Album, dass er über die Gabe verfügt, richtig gute und eingängige Songs zu schreiben. Das hypnotische „Carnival“ überrascht mit seinen Anleihen aus den 70ern und einer seltsamen Instrumentierung, die alles andere als gewöhnlich ist. Man schmeckt dabei stets die amerikanische Würze der Songs heraus, entdeckt aber so manch andere Geschmacksverstärker darüber hinaus, die mal aus Europa, aus Afrika oder gar aus dem Jazz kommen. Auch weht ein Hauch von PETER GABRIEL durch die Boxen. „Russian dolls“ ist ein Album, das sowohl im stillen Kämmerlein, als auch auf der großen Bühne funktioniert. Ein Album zwischen Folk, Pop und der ganz großen Hymne („Mississippi Prom“). Und ein gutes noch dazu. Für alle Freunde der etwas feineren Gangart der Musik wohl unbestritten ein Muss.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.