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LAST DAYS OF APRIL – Gooey

Früher war Karl Larsson eine Bank. Verträumte, fast schon sphärische Melodien, Melancholie auf der Überholspur und feinste Uptempo-Indie-Pop-Hits. „Angel youth“ sollte jedem bekannt sein. Dann war ein wenig Ruhe um das kleine Projekt des Schweden.
Und plötzlich steht mit „Gooey“ ein neues Album da, als wäre nie etwas gewesen. Die Vorfreude war natürlich groß. Aber die leichte Enttäuschung, die vom ersten Tag an mitschwang, wurde selbst nach mehreren Durchläufen nicht weggewischt. Die besondere Stimme und die fragile Dissonanz bei gleichzeitiger Harmonie ist nahezu weg. Stattdessen regiert die gute Produktion, die Standard-Harmonie-Maschine. Bei einigen Songs des neuen Albums muss man zweimal hinhören, ob das wirklich noch ein LDOA-Song ist. Das ist nicht gut.
Quizfrage: Wenn ich mir aussuchen dürfte, mit wem auf der Welt man kein Duett machen dürfte, dann wäre das
a) Waldemar Hartmann
b) Evan Dando
c) Kevin Devine
Die richtige Antwort ist b, und genau damit macht der werte Karl den nächsten „Fehler“ auf seiner Platte. Auch die gute Tegan kann ihn da nicht mehr retten oder ein ordentlicher Country-Song.
Es gibt viele kleine Stellen, kleine Melodien, wo die alte Klasse und der alte Stil noch aufblitzen. Für meinen Geschmack aber leider zu wenige. Und so wabert „Gooey“ zwischen schönen Erinnerungen, neuen Freunden und einem großen, etwas gleichförmigen Pop sanft und seicht dahin.