GOMD – Middle of the end

Aha, der Rest von BLOC PARTY hat also ohne Kele ein neues Album mit NATALIE IMBRUGLIA aufgenommen. Ach nein, doch nicht. Das sind ja GOMD da im CD-Player. Die Band aus Bremen schafft es trotz Sängerin Dorit Jakobs nicht, genügend Abstand von ihren viel zu deutlich hörbaren Vorbildern zu gewinnen. Der weibliche Gesang, der in die Richtung Nina Persson oder BOBBY BABY geht, ist noch als Besonderheit zu nennen. Sicherlich, hier lässt sich mittanzen, vielleicht auch mitsingen, aber es lässt sich leider noch eines tun: schnell vergessen. Die Musik von GOMD schafft es nicht, dauerhaft zu packen, womit sie natürlich die Anforderungen an moderne Chartbands durchaus erfüllt.
Die EP „Middle of the end“ lässt vieles funkeln, doch handelt es sich zumeist nur um das Aufflackern von musikalischer Eigenständigkeit, die schnell wieder vom Wir-wären-gern-die-STROKES-Fieber ausgelöscht wird. Das reicht natürlich, um ins Radio zu kommen, Awards zu gewinnen, aber nicht dazu, mein Herz zu erreichen. Und für mich ist das bei Musik das Entscheidende.
Die fünf sehr britisch angehauchten Songs auf „Middle of the end“ sind recht trocken abgemischt, was sicherlich an der Tatsache liegt, dass sie alle live eingespielt wurden.
Sprich: der Dancefloor der Indiediscos wird sich freuen, etwas wirklich Eigenes, Neues, Berührendes schaffen GOMD mit ihrer zweiten EP nicht.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.