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FUN LOVIN‘ CRIMINALS – Classic fantastic

Wer erinnert sich nicht an die FUN LOVIN´ CRIMINALS, die Mitte der Neunziger mit dem Hit „Scooby Snacks“ sowohl die Charts als auch die Indie-Discos eroberten? Dazu beigetragen hatten sicher nicht nur die Samples aus Tarantino-Filmen – der Song kam sehr entspannt, fast verschmitzt rüber, und das Trio vermied es, sich für eine der Schubladen „Pop“, „Rock“, „HipHop“, „Jazz“ oder „Blues“ zu entscheiden und nahm stattdessen einfach alle mit. Wen störte es schon, dass es da eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Herren namens G. LOVE gab, der mit seiner SPECIAL SAUCE etwa zeitgleich auf sich aufmerksam machte? Die Band jedenfalls nicht, und so erhielt der gute Mann gar eine namentliche Erwähnung in dem Song. Mit den folgenden Alben verließ man die Rock-Schiene und tendierte etwas mehr in Richtung Soul, vor allem aber Richtung Cover-Songs. Im neuen Jahrtausend verschwand die Band langsam in der Versenkung, zerstritt sich mit ihrem Manager und siedelte von New York nach England über. Es war also Zeit für eine Neuorientierung. Und so ließ man sich für ein neues Album ganze fünf Jahre Zeit (zuvor veröffentlichte man fast regelmäßig im Zwei-Jahres-Takt), holte den Grammy-ausgezeichneten HipHop-Produzenten Tim Latham mit ins Boot und produzierte im eigenen Studio, um anschließend auf dem eigenen Label zu veröffentlichen.
Und tatsächlich klingen die smart schmierigen Kleinkriminellen 2010 ähnlich entspannt (in der Neuzeit sagt man wohl „chillig“) wie anno 96, wobei die Fokussierung auf HipHop und Soul gerichtet ist. Gerockt wird nur noch selten – zum Glück, handelt es sich bei diesen Songs („The originals“ und „How low?“) doch auch um die schwächsten. Ob die FUN LOVIN´ CRIMINALS mit „Classic fantastic“ an alte Erfolge anknüpfen können, bleibt abzuwarten, eine gute Platte für die nächste Grillparty ist ihnen allemal gelungen.