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FRUSTKILLER – Treibgut

Ist es tatsächlich nur ein verblüffender Zufall, dass die aktuellen Alben von FRUSTKILLER und DUESENJAEGER nicht nur einen vergleichbaren Namen tragen („Treibgut“ bzw. „Treibsand“), sondern dass sich die Covergestaltungen beider Veröffentlichungen auf den ersten Blick zudem auch noch zum verwechseln ähneln?! Wahrscheinlich schon, denn normalerweise zeichnen sich beide Bands durch eine gewisse Eigenständigkeit aus. Wobei FRUSTKILLER allerdings trotz ihres mittlerweile 20jährigen Bestehens bisher ein größerer Bekanntheitsradius verwehrt blieb. Das ist insofern schade, da die Band aus der Umgebung von Hannover durchaus hörenswert ist. Fern vom Deutschpunk-üblichen Uffta-Uffta-Sound treffen hier Melodien auf druckvollen Punkrock, der vor allem durch seine messerscharfe Gitarrenarbeit zu überzeugen weiß. Dass sich dabei auch mal ein paar leichte Metal-Anleihen in den Sound einschleichen, ist übrigens keineswegs Zufall, wie die augenzwinkernde MANOWAR-Huldigung am Ende der CD offenbart. Das größte Wiedererkennungsmerkmal von FRUSTKILLER ist allerdings nach wie vor die Stimme von Sänger Marcel. Alter Schwede, was hat der für ein raues Organ! Dagegen klingt selbst Atze von den TROOPERS wie ein Chorknabe. Dass Stücke wie „Zahlemann & Söhne“, „110 %“ oder „Polytoxisch“ sich dennoch schnell ins Ohr festsetzen, zeigt dass die Jungs genau wissen, wie Songwriting funktioniert. Fans von DRITTE WAHL, FAHNENFLUCHT & Co. sollten sich das hier auf jeden Fall mal reinziehen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.