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FRANK TURNER – 17.05.2024, Molotow Backyard (Hamburg)

Als FRANK TURNER am 24. Januar über Social Media neue Musik und große Neuigkeiten für den nächsten Tag ankündigte, konnte man sich natürlich schon denken, dass ein neues Album sicher auch neue Gelegenheiten mit sich bringen würde den Singer/Songwriter bei einer seiner großartigen Shows live zu sehen. Frank Turner wäre aber nicht Frank Turner, würde er diese Erwartungen nicht noch übertreffen und die Herzen seiner Fans mit einer besonderen Ankündigung höherschlagen lassen: Am 17. Mai wird der britische Musiker für gleich zwei Shows ins Hamburger Molotow kommen und sein am 03. Mai erscheinendes zehntes Album „Undefeated“ vorstellen. Gerade in Zeiten in denen die Clubkultur nicht nur in Deutschland bedroht ist und immer mehr unabhängige Venues schließen müssen – auch das Molotow steht aktuell wieder einmal vor dem Aus und soll einem Hotel weichen – ist es für Frank Turner eine Ehrensache sein neues Album an einem so musikgeschichtlichen Ort mit seiner ganz eigenen Atmosphäre live vorzustellen. Das dieses Match ein außergewöhnliches Konzerterlebnis verspricht, versteht sich natürlich von selbst.(Quelle: https://molotowclub.com/programm/programm.php?nr=55202 )

Damit ist im Prinzip schon eine Menge gesagt – zu FRANK TURNER und zur legendären Venue direkt an der Reeperbahn/HH – und wir könnten an diese Stelle einen grünen Haken malen. Fertig. Tschöö.
Aber wegen der Sicherheit (besser haben, als brauchen) und weil wir echt Bock drauf hatten, haben wir natürlich vorab mit Frank ein Mailinterview aufgesetzt – quasi als warm-up für den bevorstehenden Abend.
Als wir dann am Freitagabend gegen viertel nach Acht mit Interview im Rücken vor der Location auftauchten, haben wir uns direkt an das Ende der mindestens 148m langen Warteschlange gehängt (ein Prachtexemplar, welches sich zu diesem Zeitpunkt bereits weitläufig um den benachbarten Holsten-Kiosk geschlängelt hatte) um von dort exakt um 20:29:59Uhr den ersten Song („Do one“) eines 70min. dauernden Überschallfluges (das Konzert, Anm. d. R.) mitzuverfolgen.

So ging es dann auch weiter und FRANK TURNER hat der Gästeschaft auf dem brechend vollen Hinterhof des Molotow eine gute Mischung aus alten und neuen Songs um die Ohren gepeitscht und es im wahrsten Sinne des Wortes spielend geschafft, das leicht kopfnickend und mit Astraknollen ausgerüstete Publikum in eine laut zu den Takten textsicher mitsingende Masse zu verwandeln. Hier machte sich mehr als ein Vierteljahrhundert ununterbrochene Bühnenerfahrung des Protagonisten bemerkbar. Als persönliche Highlights des Autors müssen an dieser Stelle Songs wie „Ballad of me and my friends“, „The leaders“ oder „I still believe“ genannt werden. Letzterer bildete dann auch den Abschluss eines wunderbaren Klanggewitters und ein mit Lichtgeschwindigkeit von der Bühne verschwindender FRANK TURNER (dafür ist der Herr bekannt) hinterließ ein seliges Publikum im Molotow Backyard. So macht man das – chapeau!

Lässt man abschließend noch den Umstand in die Gesamtwertung mit einfließen, dass diese wunderbare und von der Schließung bedrohte Location ganz bewusst gewählt wurde (I love Molotow. I played my first headline show in Hamburg there in 2009 and immediately felt very at home and welcome, like I was among my people. I love and respect smaller independent venues. And finally there’s a threat over the venue right now, and I wanted to help.) haben wir am Ende gar keine andere Wahl, als Bestnoten zu vergeben.

Danke Frank!

Danke Molotow!