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DELOREAN – Dance to the underground

Eigentlich habe ich ja nichts gegen Vorbands, so lange sie ungefragt nicht länger als eine halbe Stunde spielen. Aber wie man die grandiosen DELOREAN mit einer Glam-Metal-Band zusammenbuchen kann, bleibt mir für immer ein Rätsel. Die Hamburger Lokal-Band THE PLEASURES machte ihrem Namen gewiss keine Ehre und passte zu den am New Wave und äußerst tanzbaren Grooves orientierten Spaniern wie eine Bierzelt-Stripperin auf einen charmanten Indie-Abend – so ziemlich gar nicht.
Und so schlugen wir uns viel zu lange mit einer musikalisch und optisch an ZIGGY STARDUST, MARILYN MANSON, PRONG und RAMMSTEIN orientierten Band herum, die neben monotonen Gitarrenriffs noch ein unpräzises Schlagzeugspiel und viel zu viel Energie ablieferte und während der gesamten Darbietung möglichst tuntig oder böse dreinschaute. Ich grusle mich noch heute, wenn ich dran denke. Dummerweise bestanden ca. drei Viertel der wenigen Besucher aus Fans der just der Schulbank entwachsenen Band, und so mussten wir noch manche Zugabe ertragen, bevor die vier Jungs aus dem Baskenland die Bühne für ihre Zwecke umbauen durften. Interessant war dabei vor allem, dass man im Anschluss an die Pause feststellen konnte, dass die Größe eines Schlagzeugs eben nicht mit der Qualität des Drummers zusammenhängt. Das weiß man zwar schon seit Lars Ulrich, wurde heute aber auch noch mal klar unter Beweis gestellt. Hängetoms? Wofür? Dafür war der Schlagzeuger an seiner Snare so unglaublich schnell, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Hinzu kamen passende Wave-Gitarrenlinien, ein die Songlinie tragender Bass und zahlreiche Samples, Synthies und Effekte. Der Gesang dient bei DELOREAN hingegen eher der Akzentuierung als der Melodievorgabe. Da dieses Gemisch aber so unglaublich tanzbar ausfällt, war von Beginn an fast der gesamte Laden am Tanzen, was für Konzerte in Hamburg ja eher ungewöhnlich ist. Zumal, wenn sie schlecht besucht sind. Warum heute so wenig los war, bleibt mir ein Rätsel – vielleicht liegt´s an der eher dürftigen Promo für Fundbureau-Konzerte im allgemeinen. Jedenfalls war ich den Vorband-Groupies am Ende doch noch dankbar, dass sie sich nicht nach dem Vorprogramm verabschiedeten, sondern zu den Spaniern ebenfalls richtig abgingen. Aber sich deren Energie zu entziehen, ist auch wahrlich nicht einfach.
Dass DELOREAN letztlich so viel improvisierten, mich zwischenzeitlich gar an die älteren MOTORPSYCHO erinnerten, hätte ich vorher zwar kaum erwartet, stand der Band aber dennoch äußerst gut zu Gesicht. Am Ende doch noch ein toller Abend!