DANGERBOY – Monopol

Ich persönlich bin ja ein großer Fan der Achtzigerer Jahre. DANGERBOY sind das sicherlich auch. Aber. Wer klingen möchte – und das auch in der Presseinfo so sagt – wie DAF und FEHLFARBEN, der muss einfach einen Schuss Innovation mitbringen. Und die Vier aus Essen haben im Gepäck nur den Sound, nicht aber das Gefühl der No-future-Generation, hören vielleicht ihre Hörspiele noch von Tape und bringen ihr Album „Monopol“ auf Vinyl raus, aber der Kick fehlt, das, was die NDW ausgemacht hat, Minimalismus allein reicht da nicht.
Mit „Houdini“ allerdings gelingt DANGERBOY ein fast schon an die Monotonie und Düsternis von JOY DIVISION gemahnendes Statement, und auch der letzte Track „Gegenlicht“ zeugt von durchaus vorhandenen Fähigkeiten im Bereich des düsteren Elektro, der die Schwarzkittel möglicherweise auf die Tanzfläche zu ziehen vermag. Aber zwei Songs auf einem Album reichen nicht, um wirklich zu überzeugen. Nostalgisch, ja. Modern, nein. Trash as trash can be. Das geht sicherlich besser. Man wünscht den Essenern beim nächsten Versuch etwas mehr Mut zur Eigenwilligkeit und etwas mehr Abstand zu den Helden, die schlicht unerreicht bleiben. Aber wer in Erinnerungen schwelgen mag, dem sei „Monopol“ herzlichst anempfohlen!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.