„[Post] ironic“ beginnt mit Synthie-Gewaber. Oder das, was man wohl einen flächigen Sound nennt. Und ja, es hört sich genauso an, wie es sich hier liest. Zumindest bis die Akustik-Gitarre ansetzt. Dann kann man aufatmen und sich von „Admit“ runter ziehen lassen und die grauen Wolken anstarren. Das klappt auch uneingeschränkt beim nächsten Song „5/4“. Kann man eigentlich über jeden der sechs Songs auf „[Post] ironic“ sagen. Obwohl „A pleasant trip“, das mit einem kauzigen Dudel-Intermezzo irritiert, und „Right side up“ das Tempo kurz anziehen. Aber besonders ausgelassen scheinen Robin Kellermann und Mathias Schieweck trotzdem nicht zu sein. Liegt es an Magdeburg? Zieht runter die Stadt, kann ich verstehen. Jedenfalls bekommen wir hier mit der EP „[Post] ironic“ den ersten Vorgeschmack auf CHASE THE DRAGON. Von der Grundstimmung her eher mellow wird sich lediglich mit Synthesizer/ Piano, Akustik-Gitarre und ambitionierter Stimme im Indie-Pop eingekuschelt. Womit wir beim großen Kritikpunkt wären. Die Umsetzung ist zwar stimmig, aber auf die Dauer lässt die Limitierung auf Synthesizer und Gitarre die nötige Varianz missen, um nicht in Eintönigkeit oder gar Langeweile zu verfallen. Zumindest für das zukünftige Unterfangen Debütalbum sollte man überlegen, ob man nicht den ein oder anderen befreundeten Musiker in Magdeburg auftreiben kann.
Und warum sie sich nach einer Variante des Heroin-Konsums benannt haben, konnte sich mir auch nicht erschließen. Der Unterschied zwischen Heroin-bedingtem euphorischem Hochgefühl (Hörensagen!) und „[Post] ironic“ könnte größer nicht sein. Oder ist es am Ende gar eine Hör-Empfehlung? Die Musik sollte möglichst in Verbindung mit dem Konsum zweifelhafter Substanzen angewendet werden?! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie aber bitte vorher ihren Dealer!