CAMERA OBSCURA – Let’s get out of this country

Heureka! Etwas seltsam mutet das Cover schon an, mit dieser 70er-Jahre Mustertapete und der überrascht sorgenvoll dreinblickenden jungen Frau. Was wohl darin stecken mag. Sie kommen aus Glasgow, die sechs Damen und Herren von CAMERA OBSCURA, wo auch MOGWAI zu Hause sind, und machen doch etwas ganz anderes, aber ebenfalls etwas Tolles. „Let’s get out of this country“ ist bereits das dritte Album der Band, und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn dieses ihnen nicht etwas mehr Aufmerksamkeit beschert, als dies in der Vergangenheit der Fall war.
Schon der Opener „Lloyd, i’m ready to be heartbroken“, der bereits als Single veröffentlicht wurde, macht deutlich, wohin die Reise geht. Souliger Pop, ein nicht zu kleiner Schuss Sixties, MONEYBTOTHER mit weiblichem Gesang, könnte man fast sagen. Groß. Wirklich.
Auch der Rest gefällt, sei es das soundtrackhafte „Tears for affairs“, der Walzer in „the false contender“, oder die YO LA TENGO-Unbeschwertheit des Titelstücks. Eine wirklich tolle Sommerplatte ist dies, stets ein wenig entrückt, stets aus einer anderen Zeit kommend und immer äußerst charmant.