BULLET TRAIN TO VEGAS – We put scissors where our mouths are

BULLET TRAIN TO VEGAS? Wohl eher nach El Paso, wenn ihr mich fragt, denn die Art zu singen, wurde hier doch ganz offensichtlich von einem gewissen Herrn Bixler abgeguckt. Das mag den Fans von AT THE DRIVE-IN, die das Ende dieser Ausnahme-Band noch nicht verkraftet haben, sicherlich gefallen und auch das Gitarrenspiel erinnert nicht selten an die großen Brüder aus Texas. Nur warum soll man sich mit einer Kopie anfreunden, wenn doch das Original im Schrank steht? Denn trotz der leicht zu erkennenden Parallelen fehlt BULLET TRAIN TO VEGAS leider noch das Talent zum großartigen Songwriting. Zudem stellt sich die Frage, aus welchem Grund man gerade die markantesten Eckpunkte einer Band übernimmt. Das führt natürlich zu den nahe liegenden Vergleichen, gegen die sich die Band später sehr wahrscheinlich selber zu Wehr setzen wird. Zudem war der auffällige Gesangstil und die exotische Gitarrenarbeit AT THE DRIVE-INs sicher nicht ausreichend, um am Ende als Speerspitze ihres Genres zu gelten, sondern nur ein auffälliges Kennzeichen, das sie klar von anderen Bands unterschied.
Nun gut, neben den eben besprochenen Auffälligkeiten wird zwischenzeitlich auch ein wenig im Stile von SINCE BY MAN und den BLOOD BROTHERS rumgeschrieen, und ganz so übel ist das Debütalbum der vier Jungs aus LA am Ende dann wahrlich nicht. Nur eben wenig überraschend. Produziert wurde übrigens von niemand geringerem als Alex Newport, und bei wem der Gute schon so alles an den Reglern saß, spare ich mir lieber auf.