Erneut kommt ein Album einer französischen Alternative Rock-Band bei uns in den Handel. Wie schon bei den Kollegen von NEIMO merkt man BOOLFIGHT ihre Herkunft nicht an, obwohl „From zero to one“ in Paris entstand. Teile des Albums wurden von Antoine Gaillet (u.a. PLACEBO) gemixt. Die Band wartet mit einer kraftvollen Produktion auf. Doch angesichts der Massen an Bands, die alternativ durch die Gegend rocken, reicht ein guter Klang alleine nicht aus, sich aus dieser Masse hervorzuheben. Auch das Songmaterial muss überdurchschnittlich sein oder etwas Außergewöhnlichkeiten zu bieten haben. Mit dem wavigen und knackigen „Plastic years“ gelingt ihnen ein guter Einstand. Der Song würde in jeder Indiedisco klaglos durchlaufen. Das mit Akustikgitarre und Sprachsamples aufwartende, etwas düster vor sich hin schleppende „There is no plan b“ stellt danach gleich einen ersten Bruch dar. Danach wird mit „Intrinsic“ alternativ gerockt. Der gesamte Song erinnert an die SONS OF FREEDOM, einer untergegangenen kanadischen Perle aus den 90ern. Geht also klar. Das danach folgende, eher sanfte „What can you sing“ klebt sich nachhaltig in die Gehörgänge. Klasse auch der gegen Ende reinzwirbelnde verquere Synthie. Leider muss man bei „From zero to one“ auch Abstriche machen. Nicht alle Songs können glänzen („Yeah right“, das nervige „Let me know shit“, „CA kings“; „ A golden age of waste“ und das verjammerte „Damn you“), und der doch recht variantenarme Gesang wirkt auf Dauer ermüdend. So richtig die Kurve bekommt das Album nicht mehr. Der Schluss mit „Lost in noise“ stimmt zwar versöhnlicher, aber als Fazit kann man nur festhalten: Stark abgehoben, mangels genügend Sprit langsam zu Boden gesegelt. Manche mögen das Album abwechslungsreich nennen, ich empfinde es als unausgegoren. Potenzial ist allemal vorhanden. Allerdings muss sich die Band entscheiden, was sie wirklich will, ihr Profil schärfen, dann dürfen sie auch gerne wieder anklopfen.