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BENZIN – Verloren im Raum

Das Logo liegt still und vollkommen verwaist da, als ich zum Interviewtermin mit BENZIN eintreffe. Gut, es ist noch fast eine Stunde Zeit, bis das Konzert anfangen soll. Aber ein bisschen Sorge habe ich schon, es ist mitten in der Woche, draußen ist phantastisches Wetter, die Band aus Ulm das erste Mal soweit oben im Norden und ihre neuste Platte erst seit einigen Tagen auf dem Markt. Und dann das Logo … hm, doch etwas zu groß und weit und breit keine „Laufkundschaft“. Als der Support aus Hamburg anfängt zu spielen und ich mich in den Zuschauerraum begebe, ist es dort unmerklich voller. An die 25 Leute stehen anschaulich in dem großen Raum verteilt und betrachten den Sänger von SIXXXTEN, ein vor Punkrock-Attitüden beinahe platzender Alleinunterhalter. „Die Lasershow war wie immer ein Knaller.“ Und er habe auch schon vor weniger Menschen gespielt: „- 2. Das waren die einzigen Gäste und die sind während des Auftritts gegangen.“ Nun, etwas Vergleichbares passiert auch hier, da sich ein Großteil der Anwesenden als Fans der Support-Band entpuppt und nach deren Gig spurlos verschwindet. So tritt BENZIN vor ein noch kleineres, überwiegend männliches Publikum (aber dafür wahre Fans mit Bandshirts) und macht das Beste draus. Die meisten Stücke sind von dem neuen Album, die Fans singen mit, und die Jungs rocken so gut es geht. Und verlieren dabei nicht ihre gute Laune. „Hey, die Journalistin schreibt bestimmt gerade: ‚Sie haben sich bemüht’“, ruft Hutti irgendwann von der Bühne. Nein, sie haben sich mehr als nur bemüht. Weswegen ihnen ein größeres und tanzfreudiges Publikum zu wünschen gewesen wäre, dann funktionieren Punkpop und Party einfach besser. Seid einfach weiterhin laut!