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BAD DRUGS – Old men young blood

Nachdem BAD DRUGS vor einem halben Jahr bereits mit einer ersten EP auf sich aufmerksam gemacht haben, legt die Band um den ehemaligen TAGTRAUM-Sänger Matze Rossi nun ihren ersten Longplayer nach, der seinem Namen durchaus gerecht wird: Denn trotz des mittlerweile nicht mehr ganz so jugendlichen Alters der Bandmitglieder klingt „Old men young blood“ wie eine musikalische Frischzellenkur, die ihre Einflüsse zwar aus der Vergangenheit zieht, aber zugleich beschwingt und unverbraucht daherkommt. Unkomplizierte Songs, die vor allem von ihren unwiderstehlichen Gesangs-Hooklines leben und einfach Spaß machen. „I don´t care“ und „I quit my job“ kennt man zwar bereits von der erwähnten EP, doch zu diesen gesellen sich weitere 13 durchgängig gute Songs, die sich mal am britischen Punkrock der 77er-Schule, mal am kalifornischen Melodic-Punkrock und stellenweise sogar am Indie-Rock orientieren. So ist es letztendlich nur eine Frage der Zeit, bis man bei diesem bunten Liederstrauß über den einen oder anderen Ohrwurm stolpert: „I hate the winter“ beispielsweise, das mit seinem emotionalen Unterton den perfekten Soundtrack für die trübe Jahreszeit liefert. Oder das mitreißende „We are (not) fucked“, bei dem man sofort die Faust hochrreißen und mitsingen möchte. Oder die sarkastische Anti-Hymne „Your R.A.M.O.N.E.S. coverband sucks“, die bestimmt so manchem Hörer aus der Seele spricht. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortführen, aber um es kurz zu machen: Im Falle von BAD DRUGS sind schlechte Drogen definitiv besser als ihr Ruf.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.