Vier Jahre nach dem Debüt melden sich ALARMA MAN aus Schweden mit einem neuen Album zurück. Viel Wasser, das das Kattegat inzwischen hinunter geflossen ist. Wen wundert es da, wenn das hibbelige Kind von damals viel ruhiger geworden ist? Prognostizierte Michael vor vier Jahren noch ADHS, scheint der nunmehr Jugendliche in der Zwischenzeit erfolgreich therapiert worden zu sein. Wer jedoch hinter die anstrengende Fassade geblickt hat und Gefallen an dem Charakter des kleinen ALARMA MAN gefunden hatte, seine Unruhe und die Nervosität akzeptierte und den gleichzeitigen Ideenreichtum zu schätzen wusste, wird überrascht sein, ihn heute wieder anzutreffen. Ich auch.
Natürlich drückt der Titel „Love forever“ die Probleme von damals ganz offensichtlich aus – das Kind wurde nicht geliebt, hatte kaum Freunde und sehnte sich nach Zuneigung. Und die Wünsche scheinen sich auch zu erfüllen. Die Wut ist verstummt, der Junge spricht (singt) inzwischen und tatsächlich bieten andere Menschen (Musikjournalisten) ihre Freundschaft an. Und wer ganz genau hinschaut, kann nach wie vor den Ideenreichtum des ALARMA MAN, auf der anderen Seite aber auch seine innere Zerrissenheit, die noch nicht komplett geheilt scheint, erkennen. Absolute Harmonie klingt jedenfalls anders.
So wird sich auch heute nicht jeder mit dem Heranreifenden anfreunden können, ich habe ihn aber nach einem zweiten Kennenlernen schon wieder sehr in mein Herz geschlossen.