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TRIP FONTAINE – Lambada

TRIP FONTAINE haben den Schalk im Nacken, und das ist eigentlich recht charmant. Wer ein Spitzenalbum wie "Dinosaurs in rocketships" an den Start bringt – was für mich übrigens eines der besten Alben von 2008 war – der darf sich von mir aus auch gern im Promobeipackzettel Namen geben, die an Überaschungseierfiguren erinnern oder sich dort als "unglaubliche Ri-Ra-Rockband" ankündigen. TRIP FONTAINE beweisen damit eine gesunde Portion Selbstironie, welche sich bisher zum Glück auf Dinge außerhalb ihrer Songs beschränkte. Doch nun erhält diese Blödelei leider auch Einzug in die Songs des neuen Album "Lambada", welches mir – haltet mich ruhig für humorlos – ein wenig zu albern ist. Für sowas gibts die Blödelbarden wie z.B. Mike Krüger, der mit seinem Tourmotto "Is das Kunst, oder kann das weg?" den schmalen Grat zwischen Kunst und Stilbruch zu beschreiben weiß, auf dem sich die fünf Musiker von TRIP FONTAINE gerade tummeln.
Die neue Platte strotzt ebenso wie das Vorgängeralbum vor Abwechslungsreichtum, wunderschönen Melodien und technischer Finesse. Jedoch kommen leider die Post-Core-Parts, die ich an "Dinosaurs in rocketships" so sehr mochte, auf "Lambada" viel zu kurz. Dafür gibt es mehr Indie-Parts, wodurch das Album insgesamt sehr viel poppiger wird. Dazu offenbaren sich die meisten Songs eine Gangart langsamer als beim Vorgänger und wirken für meinen Geschmack oftmals nervig in die Länge gezogen.
Meine Suche nach Hits auf dem neuen Album blieb daher ohne Ergebnis. Nur einen kleinen Ohrwurm hatte ich vom Song "Bobo blues" – und ich war echt froh, als ich den wieder los war! Mein Anspieltipp: "Muskelschwede". Dagegen unbedingt überspringen weil albern: "Bobo blues"!