Sakraler Gesang, mit düster flüsternden Stimmen unterlegt, bildet das Intro dieser in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Platte. Damit ist sofort klar, wo die Reise mit MAUDLIN hingeht. „A sign of time“ ist ein bedrückender Trip in die dunklen Abgründe des Geistes, ein Strudel aus psychedelisch wabernden Gitarren, sich tragisch dahinschleppenden Rhythmen und verzweifelten Harmonien, die im Angesicht ihrer eigenen Verdammnis wieder und wieder zu Staub zerfallen. Hier gibt es kein Licht am Ende des Tunnels, nur den ewigen Abstieg in immer tiefere Schlünde des Wahnsinns.
Es ist schwierig, die Musik vom MAUDLIN mit Worten zu umreißen. Sofort kommen mir Bands wie A PERFECT CIRCLE, NEUROSIS, PELICAN oder TEPHRA in den Sinn, wohlweislich, dass ein derart einfacher Versuch der Kategorisierung bei dieser Band zum Scheitern verurteilt ist. MAUDLIN vereinen viele Stile in sich und versuchen, diese zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzufügen. Unter allem liegt schwelend die apokalyptische Bedrohung des Doom (-Rock), experimentell ausufernde Songstrukturen arbeiten gegen jeden gesunden Verstand und finstere Ambiences verdichten das Soundbild zu einem musikalischen Gruß direkt aus der Hölle.
Also eigentlich genau mein Ding. Doch oftmals sind mir gerade die recht langen Songs auf dem Album nicht durchsichtig genug. MAUDLIN wechseln die Parts, Tonarten und Stile in ihren Stücken so häufig, dass deren innerer Zusammenhalt sich aufzulösen beginnt. Als Folge davon verlieren MAUDLIN regelmäßig mitten in den Songs meine Aufmerksamkeit – schlicht und einfach, weil ich nicht mehr folgen kann. Doch an welchem Punkt diese Grenze überschritten wird, ist zum Glück höchst subjektiv.