DAILY THOMPSON tauchten zum ersten Mal auf meinem Radar auf, als sie 2015 beim (letzten?) Glockenschlag-Festival am Hamburger Schröderstift spielten. Und es war bei mir Liebe auf den ersten Blick mit dieser Band: Gesehen, für gut befunden, am Merchstand nen kurzen Schnack gehalten, Platte, Shirt und Patch gekauft und auf ein Wiedersehen irgendwo irgendwann gefreut. Nachdem ich bei sämtlichen Hamburg-Gigs der Jungs und Mädels in den folgenden Jahren dann aber aus irgendwelchen Gründen verhindert war, freute ich mich umso mehr, JETZT endlich mal wieder in den Genuss des besten Dortmunder Stoner-Rock-Trios der Welt zu kommen. Aaaaaber … die letzten sieben Jahre haben nicht nur den Sound der Band (dazu später mehr) verändert, sondern auch meine private Situation – und natürlich hat der hier inzwischen rumtollende Nachwuchs pünktlich zum Wochenende mal wieder Kita-Viren eingeschleppt, die die Konzertbesuchspläne dann doch verhagelten. Also blieb mir nur eins übrig: Trauernd DAILY THOMPSON-Platten aufzulegen und den Rockpalast Auftritt von vor ein paar Jahren zu schauen. (Symbolbild: Trauender Autor mit DAILY THOMPSON-Platte in den Händen; s.o.)
Und statt eines richtigen Konzertberichts inkl. Fotogalerie gibt es dann jetzt eben ein kurzes Plädoyer, wieso sich ein Konzertbesuch bei DAILY THOMPSON unbedingt lohnt:
War die Band anno 2015 bei meinem letzten Live-Date mit ihnen noch ausschließlich in fuzzigen, bluesgetränkten Stoner-Rock-Gefilden zu Hause (nachzuhören auf dem 2014er selbstbetitelten Debütalbum), war auf den folgenden Alben („Boring Nation“ 2016 & „Thirsty“ 2018) immer schon eine Entwicklung spür- und hörbar, die schließlich im stark von psychedelischem Space-Rock beeinflussten 2020er Output „Oumuamua“ ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Mit dem Ende 2021 erschienenen „God of Spinoza“ haben die Dortmunder:innen dann noch eine 90s Alternative/Grunge-Komponente mit in ihren Sound integriert, die ihnen gut zu Gesicht steht. Also: Definitiv eine Band, die sich traut, mal über den eigenen Sound-Kosmos-Tellerrand zu blicken und sich nicht mit dem Ausloten nur eines Genres zufrieden gibt. Kombiniert man das mit der Tatsache, dass (vor Corona) rege kreuz und quer durch Europa getourt wurde, verspricht diese Kombination in der Theorie erst recht spannende Liveshows.
Also hoffe ich dann mal, den nächsten Gig des Trios in Hamburg und/oder Umgebung auch in der Praxis endlich wieder selbst miterleben zu können – und empfehle bis dahin weiterhin jedem, der es (nicht) hören will, mal bei dem sympathischen Dortmunder Trio reinzuhören …