Eingängig ist anders. 31KNOTS kommen mit „Trump harm“ immer mehr ab vom Math-Rock und öffnen sich mehr und mehr den elektronischen Spielereien, kleinen Einsprengseln aus der Maschine und eigentlich dem Popsong. Meint man. Und dann geht’s doch wieder in die andere Richtung, irgendwie Avantgarde, aber im ureigensten Sinne. Die Macht der frühen Gitarren wird in Teilen noch angedeutet, aber eigentlich schon persifliert, wie etwa in „Middle ages“. Diese Gitarren hätten uns 31KNOTS vor ein paar Jahren bis zum Hirnerweichen um die Ohren gehauen, hier werden sie nur dezent, als Quasi-Hommage verwendet. Man ist geneigt zu sagen: das ist der Punk des angehenden Jahrzehnts, so viel Neuartiges, neu Vermischtes, anders Verwobenes schwebt in „Trump harm“ durch die Songs.
31KNOTS erfinden sich neu und bleiben doch sie selbst. Wenn irgendwer weiß, was genau das bedeutet. Irgendwo zwischen MODEST MOUSE und NINE INCH NAILS ordnen sie sich mit ihrem neunten Album ein, wenn Einordnung hier überhaupt das richtige Wort ist. Eigentlich müsste man für 31KNOTS alle Schubladen aus dem Hirn reißen und in jede einzelne ein Fitzelchen „Trump harm“ hineinlegen. Dann könnte es passen.
Auf jeden Fall ist dieser Silberling interessant, spannend und herausfordernd. Und, hey, ist das etwa nix?