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ROTOR – 4

Okay, vernachlässigen wir einmal meine sonstigen Hörgewohnheiten und widmen uns einer Musikrichtung, in der ich normalerweise weniger beheimatet bin: Instrumental-Rock, in diesem Fall vorgetragen von der Formation ROTOR aus Berlin. Das Trio kann bereits auf diverse EPs, drei Longplayer und hinreichende Live-Erfahrungen, darunter Touren durch Europa und die USA, zurückblicken. Dementsprechend überrascht es auch nicht, dass diese seit über zehn Jahren in der gleichen Besetzung agierende Band auf ihrem schlicht „4“ betitelten vierten Album unglaublich eingespielt klingt und ihren Sound auch ohne Gesang durchweg dynamisch rüberbringt. Irgendwo zwischen Stoner-, Progressive-, Psychedelic- und Heavy-Rock grooven sich ROTOR durch den Tonträger und pendeln dabei zwischen frickeligen Weiten und lauten Gitarrenwänden auf höchstem Niveau hin und her. Obwohl: Bei zwei Stücken gibt es doch noch Gesang zu hören, wobei es sich bei „Neatz brigade“ um einen Coversong der Doom-Veteranen THE OBSESSED handelt. Aus meiner Sicht wirken die beiden Stücke jedoch eher wie Fremdkörper auf diesem Album und unterbrechen leider ein wenig den Gesamtfluss. Ansonsten stellt „4“ aber ein überraschend stimmiges Album dar, das den aufmerksamen Hörer durchaus in seinen Bann ziehen kann.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.