„Dirty tender love“ ist bereits das dritte Album der latent finsteren Schwedenrocker, aus Göteborg und auch auf diesem werden wieder morbide Geschichten mit tiefer, pathetischer Stimme im kühlem Retrogewand vorgetragen. In ihren schleichenden Songs erinnern PEN EXPERS an die legendären BIRTHDAY PARTY. Überhaupt schwebt der Geist des frühen Nick Caves über dem gesamte Album. Als weitere Referenzpunkte seien MARK LANEGAN oder die Ästhetik von INTERPOL genannt. PEN EXPERS machen aber nicht den Fehler, ihre Musik in Fatalismus zu ertränken. Vielmehr zerren sie ihre Verlierergeschichten immer wieder mit fast punkiger Energie ins Rampenlicht. Überhaupt gefällt der sehr klare, aufgeräumte, vom klassischen Rockinstrumentarium Gitarre, Drums, Bass sowie Piano/Orgel dominierte Sound, in dem auch mal eine Trompete kreischen oder eine Geige streichen darf. Ganz besonders cool kommt der oft sehr drahtige, knurrige Bass. Es fällt schwer, bestimmte Songs hervorzuheben, weil „Dirty tender love“ als Gesamtwerk einen absolut schlüssigen Eindruck hinterlässt. Trotzdem gefallen meinem subjektiven Eigengeschmack ganz besonders die energischen, INTERPOL nicht unähnlichen „Drink to me, Victoria Lee“ und „The liar & the whore“, das psycho-rock’n’rollige „Iwannadoher“, das schleppende, geschmackvoll verorgelte „Knee deep in british snow“ und das angenehm an THE LOW FREQUENCY In STEREO erinnernde „Girl, what’s your game?“. Aufgenommen wurde das Album im Svenska Grammofonstudio von THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES. Gleich und gleich gesellt sich halt gerne.