EMMURE aus New England gehören zu dem stetig wachsenden Fundus des Victory-Labels. Wenn ich schreibe „Victory“, wisst ihr, was auf euch zukommt? Zumindest die Richtung ist nicht schwer zu erraten, und auch EMMURE aus New England, USA schlagen in diese Richtung. Hardcore goes Metal, um es einmal grob zu formulieren.
Wenn man genauer hinschaut/ hinhört, sieht man den roten Faden dieses talentierten jungen Quintetts. Psycho-Death-Core nenne ich jetzt mal das Genre und packe EMMURE direkt in diese Schublade. Als Einflüsse dienen bestimmt Bands wie DILLENGER ESCAPE PLAN, diverse Hardcore- und Death Metal-Kapellen sowie Extrem-Metal-Bands wie MESHUGGAH. Zumindest höre ich das alles und noch mehr heraus. Dazu kommen noch ein paar Akustik-Klampfen, spacige Parts und das alles in 29 Minuten und 29 Sekunden. Die Spielzeit ist Punk!
Obwohl ich ein Fan von längeren Spielzeiten bin, schätze ich bei „Goodbye to the gallows“ die Kürze. Nicht, weil ich das Album nicht mag, im Gegenteil. Aber Kurzweile wird bei EMMURE in großen Lettern geschrieben!
Man legt das Album gerne wieder auf oder spielt gezielt einzelne Tracks an. Die Produktion ist druckvoll, aber nicht überproduziert. Die Gitarren sind fett, und der Gesang pendelt zwischen extremem Gegrunze, Hardcore-Schreien und ein paar Psycho-artigen Clean-Gesängen. Bass und Drums fügen sich gut ins Gesamtbild ein und bilden den Groove zu einer extremen Scheibe, die Spaß macht, ohne aufgesetzt oder konstruiert zu wirken.
Die zehn Songs gehen im Schnitt zwischen zweieinhalb und drei Minuten und haben keine Durchhänger. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass alle zehn Songs eine Symbiose bilden. Ein Mammut-Song, der dann allerdings nicht ganz so einfach zu konsumieren wäre.
Kopfhörer-Musik und Party-Musik für (extreme) Metal- und Hardcore-Fans, die den Metal nicht verpönen. Als Anspieltipps sage ich nur: „10 signs you should leave“ (hier tritt die MESHUGGA-Gedächtnis-Gitarre zum ersten Mal in das Licht des EMMUREschen Sounds).
Mehr davon!