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EFTERKLANG – Spitzbergen in Hamburg

PETER BRODERICK ins Vorprogramm von EFTERKLANG zu nehmen, bietet sich förmlich an. Als Multiinstrumentalist ist er bereits seit 2007 als Live-Musiker zusammen mit den Dänen unterwegs und zudem erschien rechtzeitig zur Tour ein neues Solo-Album. Jedoch bestätigte sich live der Eindruck, den auch „These walls of mine“ bei mir hinterließ: ganz nett, aber wirkliche Spuren bleiben nicht zurück. Als Backing Vocalist bei EFTERKLANG ist Herr Broderick zwar bestens geeignet, allerdings ist seine Stimme alleine zu wenig markant, sind seine Piano-Stücke nicht zwingend genug, um einen mitzureißen. So versuchte er es außerdem mit ein wenig improvisierter Comedy und hatte einige Lacher auf seiner Seite. Jedoch war zu spüren, dass die meisten Zuschauer auf der großen Sitztribüne des Kampnagel auf EFTERKLANG warteten.
Die eröffneten ihr Set mit den ersten drei Songs ihres neuen Albums „Piramida“ und von Beginn an war die tiefe Stimme von Casper Clausen in voller Lautstärke präsent. Nur selten sieht man außerhalb der Klassik Sänger mit einer so ausdrucksstarken Stimme, die auch live absolut fehlerfrei ist, so dass man sich genüsslich zurücklehnen und genießen kann, dass es die reinste Freude ist. Live unterstützt wurde er von Katinka Fogh Vindelev, die mit ihrer klassischen Gesangsausbildung für meinen Geschmack jedoch etwas zu sehr in Richtung Oper tendierte und deren Stimme mir für eine Zweitstimme einen Tick zu laut war.
Da die Sounds von „Piramida“ in einer verlassenen Bergbaustätte auf Spitzbergen gesammelt wurden, mussten die Dänen auf ihrer aktuellen Tour auf viele Samples zurückgreifen, was der Live-Atmosphäre aber keinen Abbruch tat. Richtig gut wurde die Stimmung zum Ende des Sets, als die besten Stücke ihres Vorgängeralbums „Magic chairs“ ausgepackt wurden und sich spätestens mit „Raincoats“ alle Zuschauer aus ihren Sitzen erhoben, um mitzuklatschen, mitzuwippen oder mitzutanzen und bis zur allerletzten Zugabe aus der Tribüne eine Stehtribüne machten. Abgeschlossen wurde das Set mit einer akustischen Version von „Alike“ und rundum zufriedenen Gesichtern auf allen Seiten. Weihnachten kann kommen!