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BORN RUFFIANS – Juice

Derzeit kann sich das Wetter ja nicht so recht entscheiden, ob wir nun schon Sommer oder doch noch Winter haben. Saßen wir letzte Woche noch im T-Shirt eisschleckend am Osterbekkanal, habe ich heute wieder die Heizung anmachen müssen.
Wer aber in Zeiten von Ausgangssperren keine Lust mehr auf Winter-Melancholie hat, dem sei das neue Album von BORN RUFFIANS wärmstens ans Herz gelegt. Offeriert bereits das Coverartwork den bevorstehenden Sommer, findet man auch darin enthalten die passenden Melodien dafür. Angenehmerweise alles etwas schrammelig und mit leichten 60s-Anflügen, was heutzutage gerade im glattproduzierten Indiepoprock-Bereich ja nicht selbstverständlich ist. Doch in der Gegenwart bewegen sich die vier Kanadier eh nicht. Bereits seit 16 Jahren aktiv, klingen BORN RUFFIANS nach wie vor nach den good old times, als sich das Molotow noch am anderen Ende der Reeperbahn in einem kleinen Keller befand. Zu dieser Zeit erschien ihr bislang größter Hit „Needle“, den man qualitativ auf ihrem sechsten Album zwar nicht wiederfindet, nichtsdestotrotz gibt es auch auf „Juice“ eine Vielzahl eingängiger Mitsing-Melodien zu entdecken, die sich irgendwo zwischen den Eckpfeilern College-Rock und Powerpop bewegen. Zum Ende wird das Album zwar ein wenig schwächer, ganz so, als ob die letzten Songs am Ende des Abends entstanden sind, als man sich singend auf dem Rückweg vom Molotow nach Hause befand. Was prinzipiell ja auch nicht schlecht ist.